Artikel aus der Ausgabe 1/2-2024
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ARTIKEL aus der Ausgabe Januar/Februar 2024
- Die Mitte wiederfinden … von Wolf Sugata Schneider
- Innere Ausgeglichenheit finden und leben... von Hermann Häfele
- Von der „Stutenbissigkeit” zu einem „Weiblichen Miteinander“ … Sabine Groth und Johanna Fröhlich Zapata
- Superpower „Light Worker“: Wie bringe ich mehr Licht in mein Leben … von Ulla Hauber
- Haben Tiere eine Seele? von Veny Bachmann
- Der Evolutionsweg des Menschen und seine Grundlagen ... von Carola Hempel (Studienkreis für Empirische Evolutionsforschung)
- Die faszinierende Welt alter und neuer Heilzeichen … von Roswitha Stark
- 2024 | Jahresthemen aus astrologischer Sicht … von Markus Jehle
Die Mitte wiederfinden … von Wolf Sugata Schneider
Außer-sich-sein, was ist das?
Sind wir nicht immer in uns drin und bei uns selbst? Oder, genau besehen, sind wir das fast nie? Wir verwenden den Begriff des Außer-sich-seins, wenn ein Mensch mal außer Rand und Band gerät, durchknallt, sich nicht mehr im Rahmen dessen verhält, was wir von dieser Person gewohnt sind und meinen das eher negativ. Obwohl wir selbst doch auch ganz gerne mal ausflippen; nur soll uns das bitte nicht zur falschen Zeit am falschen Ort passieren.
Bei sich zu sein, in der Mitte, meist ist uns das willkommen. Sowohl bei uns selbst wie auch bei den Menschen, mit denen wir zu tun haben. Dann wissen wir, woran wir sind mit den anderen, und sie wissen es von uns. Gut so. Oder zu langweilig?
Hara und Dantien
In Japan gibt es den Begriff des Hara, in China den des Dantian. Sie bedeuten die Körpermitte. Wer sein Bewusstsein dort verankert hat, ist nicht so leicht aus der Bahn zu werfen. Heute würden wir das Krisensicherheit nennen, Resilienz. Als so in meiner Mitte Verankerter darf ich auch mal aus der Normalität herausragen. Ich darf herausragend sein, auffallend, exzellent, weil ich dann wie bei einem Jo-Jo-Band mit meiner eigenen Mitte verbunden bleibe und nach dem Ausfall oder Ausflug in die Höhe des Herausragens über das normale Niveau wieder in meine Mitte zurückkehre.
Resilient zu sein bedeutet, diese Mitte wahrzunehmen und sich ihrer bewusst zu sein. Zu wissen und dessen gewahr zu sein, dass ich Subjekt bin: Ich bin die Mitte meiner Welt. Von mir aus gesehen: die Mitte der Welt! Während ich in irgendwas engagiert und darin versunken bin, darf ich nicht vergessen, dass ich ein die Welt wahrnehmendes Lebewesen bin. Wenn ich das weiß, darf ich auch mal aus den Routinen meines Normalzustands ausfallen, d. h. ausfallend sein. Dann bin ich aus dem Raster meines Normalzustandes gefallen und außer mir. Ich kann von dort ja immer wieder zurückkehren in meine Mitte.
Polarität
Es gibt kaum Religionen und nicht viele Lebensphilosophien, die dieses Bei-sich-sein schätzen. Der indische Shivaismus ist in der Hinsicht eine Ausnahme. Er zeigt Shiva als den höchsten der Götter in der Gestalt eines Tanzenden inmitten eines Strahlenkranzes. An seiner Körperhaltung im Tanz sieht man, dass ihm die Mitte bewusst ist. Seine Mitte ist die des Universums, in diesem Falle ist das dasselbe. Den Kranz um ihn herum bilden die einander gegenüber stehenden Gegenpole. In deren Mitte bewegt er sich tanzend, die beiden Pole in sich vereinend. Leben und Tod, Macht und Ohnmacht, das Weibliche und das Männliche. Alles, für das wir einen Begriff haben, hat auch einen Gegenpol: Dem Schönen steht das Hässliche gegenüber, dem Guten das Böse, dem Falschen das Richtige, dem Sauberen das Schmutzige, dem Reichtum die Armut. Die in der Mitte zwischen diesen Polen tanzende Göttin braucht sich nicht für eine der Seiten zu entscheiden, denn sobald sie sich dem einen Pol zuwendet, wächst in ihr auch der andere heran. Niemand kann dieser Polarität entkommen.
Der unendlich kleine Punkt
Vielleicht ist es deshalb besser, beim allem, was wir tun und erstreben, von Anfang an auch das Gegenteil mit zu bedenken: Wenn wir gewinnen wollen, uns bewusst zu machen, dass wir auch verlieren können. Wenn wir Leben schützen, sei es unser eigenes oder das von anderen, uns bewusst zu machen, dass es nicht nur enden kann, sondern enden wird. So wie die Jahreszeiten einander abwechseln, wechseln auch Leben und Tod einander ab. Im von Pilzmyzelien durchsetzten Waldboden ist beides sogar kaum trennbar miteinander verwoben. Ähnlich dem Internet ist dieses Gewebe des Waldbodens ein Wood-Wide-Web, ein untereinander verwobenes Ganzes, in dem Tod und Leben ineinander übergehen. Kein Teil davon, würde er isoliert betrachtet - disconnected, hätte einen Sinn.
Sind wir deshalb todlos, wenn wir in unserer Mitte ruhen, im Zeitlosen, Raumlosen? Meine Mitte ist ein unendlich kleiner Punkt. Sie ist der Ort, von dem aus "ich" die Welt wahrnehme. Hätte er eine Ausdehnung, so hätte er auch Gegenteil. Als unendlich kleiner Punkt ist er jedoch nicht zu vernichten, unkaputtbar, todlos.
Ich bin die Mitte
Mein Zug steht am Bahnhof, ich bin allein im Abteil. Auf einmal schiebt sich die Welt unter mir weg … nein, ich bin es, der sich bewegt! Mein Zug hat sich in Bewegung versetzt, nicht die Welt. Wirklich? Auch beim Gehen kenne ich das Gefühl, dass nicht ich es bin, der sich bewegt, sondern meine Füße die Welt unter mir wegschieben. Mal hierhin, mal dorthin schieben sie die Welt, je nachdem, in welche Richtung ich gehe. Oder wenn ich beim Tanzen springe und dabei die Welt von mir wegstoße, kommt sie dank Gravitation wieder zu mir zurück. Denn ich bin die Mitte. Zwischen Gaia und mir gibt es eine Mitte, als Tanzender bin ich diese.
Und es gibt noch andere, die auch die Mitte sind! Du zum Beispiel, die du mir da gerade gegenüber stehst oder diesen Text liest. So wie Gaia, unsere Erde, die Mitte ist, und ebenso auch unsere Sonne und die Galaxis als Mitte betrachtet werden kann, so bist auch du die Mitte. Jedes wahrnehmende, empfindende Wesen ist in besonderer Weise die Mitte, weil es Subjekt ist.
Wenn zwei einander wahrnehmende Wesen sich gegenüber stehen, und eine von uns beiden will die andere platt machen, fressen, beseitigen oder sonst wie benutzen, ist das für die Schwächere von uns beiden nicht mehr so schön. Dann ist eine von uns beiden für die andere nicht mehr Subjekt, sondern nur Objekt. Wenn ich Macht über dich habe, kann ich mich deiner bemächtigen. Ein lebloses Objekt kann ich mir zunutze machen, kann es gebrauchen. Bei einem lebendigen, mich und die Welt wahrnehmenden Objekt wäre ein solches Gebrauchen ein Missbrauch. Denn auch du bist die Mitte der Welt, bist Subjekt, und nicht nur Objekt.
Macht und Ohnmacht
Obwohl wir Menschen einander so unendlich viel geben können, was wir brauchen, gibt es auch eine Art von Gebrauch, die Missbrauch ist. Das entsteht bei einem Machtgefälle, weil besonders dann der Mächtigere der beiden glaubt, über den oder die Ohnmächtigere verfügen zu können. Dem schwächeren Teil in der Beziehung wird dabei die Würde entzogen, selbst Subjekt zu sein und darauf reduziert Objekt zu sein.
Wenn Lehrende und Schüler, Chefin und Mitarbeiter, Therapeut und Klientin einander nützen, gibt es in der Regel ein Machtgefälle. Nutzt dabei die mächtigere Seite in dieser Ich/Du-Beziehung ihren Machtvorteil auf Kosten der weniger Mächtigen für ihre eigenen Bedürfnisse, nennt man das Missbrauch. Deshalb ist solch ein "Benutzen" des Gegenübers in diesen Beziehungen zu Recht tabuisiert. Besonders dann, wenn es um Sex oder Geld geht, weil besonders dann Macht und Ohnmacht krass differieren können. Doch auch hier gilt nicht immer das Klischee. Es kann zum Beispiel eine Angestellte mächtiger sein als ihr Chef, wenn dieser sie für das Bestehen seines Unternehmens "braucht", also auf sie angewiesen ist, sie hingegen viele andere attraktive Optionen hat.
Vom Tier zum Vieh
Noch viel krasser ist der Missbrauch, wenn wir uns im Supermarkt das Fleisch von Lebewesen kaufen, die selbst "die Mitte der Welt" sind. Sie können fühlen und wahrnehmen wie wir. Sie können Schmerz und Glück empfinden. Sie haben Bedürfnisse wie unsere geliebten Haustiere, die wir zum Tierarzt bringen, wenn sie krank sind und um die wir weinen, wenn sie sterben. Eine unter hartem Konkurrenzdruck auf Rentabilität ausgerichtete Fleischindustrie entwürdigt diese Mitlebewesen von uns zum Vieh. Sie macht die Lebenden zu Dingen, die so billig wie möglich gezüchtet, gehalten und geschlachtet werden. Als seien diese Tiere nur Objekte unserer Gier und nicht auch selbst lebende und leidende Subjekte.
Wolf Sugata Schneider, Jg. 52. 1985-2015. Hrsg. der Zeitschrift Connection. Autor von »Sei dir selbst ein Witz« (2022). www.connection.de, www.bewusstseinserheiterung.info, www.ankommen.website
Hinweis zum Artikelbild: © Elena Kovaleva_AdobeStock
Innere Ausgeglichenheit finden und leben... von Hermann Häfele
"Früher brachte der Lärm die Menschen aus der Ruhe. Heutzutage ist es die Stille." (Ernst Ferstl)
Dichotomie versus Homöostase
Dichotomie kommt aus dem Griechischen und bedeutet Teilung, Aufteilung, sukzessive Aufteilung in zwei nicht miteinander verbundenen Teile. Es wird in zwei gegenseitig ausschließende Begriffe unterteilt. Unser Verstand und unser Denken will ständig eine Eindeutigkeit: Gut/Schlecht, Richtig/Falsch, Entweder/Oder.
Der Autor Christopher Vasey sieht in der Evolution des Menschen die Verstandesherrschaft als die Ursache allen Übels. Zweifelsohne kann es uns erheblich besser gehen, wenn wir statt des ewigen und heutzutage gerne ideologisch aufgeladenen "Entweder-Oder" wieder mehr ein "Sowohl-als auch" zulassen. Und, wenn wir uns von inneren und äußeren Einflussversuchen frei machen - erwachsen(er) und (wieder) neugieriger und offener werden.
Es lohnt sich, einen Blick in die Natur zu werfen. Die Homöostase bezeichnet das Gleichgewicht und die Erhaltung bzw. die Wiederherstellung eines Gleichgewichts.
Im gesundheitlichen Bereich sorgen zum Beispiel etwa Körperfunktionen dafür, dass wir in der Regel zwischen 36°C und 37°C Körpertemperatur haben. Ausschläge sind weder zu sehr in der einen, noch zu sehr in der anderen Richtung gesund.
Der Begriff wird außerdem in der Psychologie, der Medizin und in den Sozialwissenschaften für selbstregulierende Prozesse verwendet. Die Natur selbst strebt also grundsätzlich in Richtung Ausgeglichenheit.
Neigungen, Stärken und "entwertende Übertreibungen"
Wer sind wir? Welche Neigungen haben wir? Es lohnt sich, mal für sich eine Positionsbestimmung vorzunehmen und zu verstehen, wo unsere Stärken und unsere Entwicklungsfelder sind, und wo womöglich eine Balance zu finden ist.
Da gibt es etwa Menschen, die einerseits sehr hervorragende Analytiker und sehr detailbewusst sind. Die "entwertende Übertreibung" macht aus ihm dann den Erbsenzähler, der sich im Detail verliert. Dann gibt es Menschen, die sehr durchsetzungs- und entscheidungsstark sind und sich gut auf Ziele fokussieren können.
Wenn das dann ins Gegenextrem kippt hören wir oftmals, dass "da einer über Leichen geht".
Sehr emotionale und beziehungsstarke Menschen verfügen über sehr gute Intuition sowie Empathie. Bei der entwertenden Übertreibung gibt es dann den Ausdruck der "Heulsuse" oder der sogenannten "Gefühlsduselei". Schließlich gibt es Menschen, welche von ihrer Neigung und Stärke her loyal und verlässlich sind, einen Stein in der Brandung und gute Stabilität darstellen können. Deren entwertende Übertreibung spiegelt sich dann in übervorsichtiger Risikoscheu sowie in nach Sicherheit suchenden Ausdrücken wieder wie etwa "das haben wir schon immer so gemacht" oder "lieber einen Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach".
Es geht darum, das, was uns ausmacht, zu lieben. Das ist unbedingte Voraussetzung dafür, das werden zu können, was wir in uns haben - und das wir "eigentlich" längst sind. Jede der oben beschriebenen Neigungen birgt Entwicklungspotenzial in sich. Noch einmal: Es geht um Lieben, nicht um krampfhaftes Festhalten. Letzteres liefe sonst auf den bekannten Satz "So bin ich halt." hinaus, also auf eine totale Identifizierung mit den uns steuernden vorhandenen Konzepten. Und so verwehren wir uns jegliche Weiterentwicklung. Das ist, wie wenn eine Pflanze am Wachsen gehindert würde.
Das bedeutet auch, aus einem permanenten Selbstoptimierungs- und Selbstverbesserungswahn auszusteigen. Es ist eine falsche und fatale Reihenfolge, und wir landen in der fatalen "Wenn-dann"-Schleife: Wenn wir dieses und jenes geschafft, erreicht oder erlangt haben, dann ... Wenn wir dort ... angekommen sind, dann ... Ja, was ist dann? Unser Kopf sagt uns, dass wir nie "okay" sind. Diese Schleife lockt dennoch ununterbrochen mit der Karotte vor der Nase, dass wir vielleicht doch "okay" sein könnten, wenn ... So halten wir uns in einer Art unterschwelligem "Dauerleiden" fest, und das drückt enorm auf die Lebensfreude.
Das innere Gleichgewicht und die Selbstbeobachtung
Balance ist Gleichgewicht und Ausgewogenheit. Nicht umsonst gibt es den Ausdruck "Jemand ruht in sich selbst"
oder auch "Jemand ist in seiner Mitte". So jemand gilt als ausgeglichen, recht unaufgeregt, gelassen und zugleich klar. Oft spricht man auch davon, dass jemand mit beiden Beinen im Leben steht.
Es geht hier also darum, nicht alles zu glauben, weder was man denkt noch was man fühlt, und sich bewusst zu machen, dass man weder Körper noch Gefühle oder Gedanken ist, sondern, dass man sozusagen das Bewusstsein ist, was all das wahrnimmt. Das bedeutet nicht, nicht auch die Extreme zu spüren, sich wahrzunehmen und sich zu erfahren, doch das eben aus einem inneren Zentrum heraus. "Unser Ego, diese geistige Struktur, … ‚fühlt sich wohler', wenn es mit den Spannungen der Bedrohung seiner selbst zu kämpfen hat", schreibt Thaddeus Golas in seinem (vergriffenen) Buch "Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst".
Auch Buddha sagte, dass das Gewahrsein vollkommen eben sei, und dass es darum ginge, das Leiden und die Freude gleichermaßen anzunehmen.
Stille und Schwingen
Balance bedeutet nicht Stillstand. Als lebendige Wesen schwingen wir immer.
Es gibt eine hilfreiche Angewohnheit, die wir annehmen können. Wir können uns in der (Selbst)Beobachtung üben und uns fragen, auf welcher Bewusstseinsebene wir gerade schwingen, denn das generiert unsere Wirklichkeit.
Thaddeus Golas führt weiter aus: "Dabei bleiben ist wichtig. Du kannst dich in deinem Zimmer verstecken, oder die Stadt verlassen, aber du als Wesenheit wirst mit deiner Ablehnung einer niederen Schwingungsebene festsitzen, sobald du dich unvermittelt abwendest. Es wird dann wie der eigenartigste aller Zufälle aussehen, wenn du deine Aufmerksamkeit scharf von einer unangenehmen Szene abgewendet hast, immer wieder in ähnliche Situationen hineinrennst." Genau das ist das Paradoxon: Ehe wir noch bis drei zählen können, sind wir wieder im Widerstand:
Da ist etwas in uns, was da nicht sein "darf". Entweder der Widerstand zeigt sich dadurch, dass wir es bekämpfen oder darin, dass wir uns permanent ablenken, wofür unsere heutige Welt ja ebenfalls unzählige Möglichkeiten bereithält. Es gilt, wirklich vollumfänglich Verantwortung zu übernehmen für das, was jetzt gerade da ist. Und hinzuschauen, was genau die Hürden auf dem Weg zu mehr Balance sind, auch wenn es vielleicht schmerzhaft ist.
Kehren wir also nochmals zum Ort der Ruhe zurück. Wenn wir die Stille wieder "auszuhalten" lernen und ohne Widerstand das wahrnehmen, was gerade da ist, können wir aus dieser totalen Annahme heraus beginnen, höher zu "schwingen", unsere Balance dabei zu finden und das Leben mehr als Tanz ansehen - ein Tanz aus Annehmen und Loslassen. Geht das über Nacht? Nein. Aber es gelingt immer besser. Und über diese Art innerer Ausgeglichenheit laden sich so dann unsere "inneren Batterien" auf - und echte Lebensfreude kann sich (wieder) einstellen.
Hermann Häfele unterstützt Menschen darin, ihren Roten Faden zu finden: Beruflich und in Beziehungen. Den Roten Faden gibt es auch für Unternehmen unter dem Motto: „Kraftvolles Coaching für Positionierung, Umsetzung und persönliche Entwicklung“. Infos auf der Webseite www.roter-faden-coaching.de oder per Email unter hh@roter-faden-coaching.de
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Von der "Stutenbissigkeit" zu einem "Weiblichen Miteinander" … Sabine Groth/Johanna Fröhlich Zapata
Stutenbissigkeit - so nennt man in der Verhaltensbiologie das Aggressionsverhalten zwischen weiblichen Pferden. Das Beißen dient zur Bestimmung der Rangordnung in einer Herde. Von "Stutenbissigkeit" ist aber auch abwertend die Rede, wenn sich Frauen in Konkurrenz befinden und ihre Konflikte offen austragen. Hallo Geschlechterrollen-Stereotyp!
"Haben Frauen Auseinandersetzungen miteinander, unterstellen Männer ihnen schnell ein unnötig destruktives Verhalten. Auseinandersetzungen gibt es aber genauso häufig unter Männern", sagt Linda Becker in einem Zeit-Interview (veröffentlicht auf Zeit-Online vom 21. 11.2014). Sie ist Gesellschafterin bei der LAB Company und hat als Headhunterin langjährige Führungserfahrung gesammelt.
Auch bei Konflikten unter Männern muss eine Tiermetapher dran glauben. Da ist es der Hahnenkampf. Ein Wettbewerb, bei dem zwei Hähne aufeinander losgelassen werden und auf den Sieger gewettet wird. Dieses Spektakel basiert auf dem natürlichen Aggressionstrieb des Hahns, sich gegenüber seinen Artgenossen durchzusetzen.
Aber zurück zum Konkurrenzkampf von Frauen. Frauen wird ja gern ein besonders soziales Verhalten zugeschrieben. Frauen seien insgesamt teamfähiger. Und trotzdem gibt es die Klischees um Stutenbissigkeit und Zickenkrieg. Gerade im Job. Aus psychologischer Sicht ertragen Frauen einen Streit oft stiller und warten lange, bis sie überhaupt in die Konfrontation gehen. Wartet man zu lange und staut Emotionen auf, kann es schon mal eskalieren.
Die Management-Etagen vieler Unternehmen sind schließlich immer noch überwiegend in Männerhand. Ist es da nicht logisch, dass um den wenigen Platz unter Frauen erbittert gekämpft wird? Klar, Konkurrenz belebt das Geschäft.
Oder müssten Frauen nicht gerade deshalb zusammenhalten und sich gegenseitig empowern, einander Mentorinnen sein? Sind wir zusammen nicht viel stärker? Man stelle sich vor, man geht beim Tauziehen ans Seilende der Konkurrentin und zieht gemeinsam. Zumindest wenn man das gleiche Ziel verfolgt, macht das doch Sinn oder etwa nicht? Woher kommt also dieses Buhlen unter Frauen und wie schaffen wir es, uns gegenseitig zu unterstützen?
Der Jane-Austen-Moment - ein kulturhistorischer Einblick
Historisch gesehen wurden Frauen oft als Konkurrentinnen betrachtet, wenn es um knappe Ressourcen wie Bildung, Arbeitsplätze oder soziale Anerkennung ging.
Frauen als Gegnerinnen sind das Ergebnis sozialer und historischer Umstände. Jahrhundertelang waren Frauen von der Gunst der Männer abhängig. Sie mussten heiraten, um zu überleben. Sie mussten von einem Mann "auserwählt" werden. Das war nicht nur eine Aschenputtel-Fantasie, sondern eine gesellschaftliche Realität.
Zu Lebzeiten der britischen Schriftstellerin Jane Austen (1775-1817) zum Beispiel war eine gute Heirat die einzige Möglichkeit für eine junge Frau, sich eine Stellung in der Gesellschaft zu sichern. Andernfalls war sie ihr Leben lang von der Großzügigkeit wohlhabender Verwandter abhängig.
Als scharfe Beobachterin ihrer gesellschaftlichen Schicht kommentierte Jane Austen die Lage junger lediger Frauen im gehobenen ländlichen Bürgertum, der "Gentry". Zum Beispiel in Pride and Prejudice (Stolz und Vorurteil) oder Sense and Sensibility (oft übersetzt mit "Sinn und Sinnlichkeit"). Die Romanheldinnen befinden sich im Zwiespalt, die gesellschaftliche "Pflicht" der Heirat zu erfüllen und trotzdem die Liebe zu finden. Das ist der tragische Jane Austen Moment: Wenn ein Mister Darcy oder ein Mister Bingley mit der Kutsche vorfahren und aus unverheirateten Schwestern plötzlich Konkurrentinnen werden. Frauen, die durch das Patriarchat gezwungen werden, den an männliche Erben gebundenen Besitz von Land und Ressourcen zu sichern. Wie hätten sie sich verhalten, wenn sie dazu nicht gezwungen gewesen wären? Oder anders gefragt: Hätte es dann überhaupt einen Konkurrentinnenkampf unter Schwestern gegeben? Jane Austen selbst heiratete übrigens nie.
Schulhofweisheit: Männliche Aufmerksamkeit ist erstrebenswert
Die Sittenromane der heutigen Zeit spielen im Trash-TV, wenn 23 Frauen unter der Sonne Mexikos um das Herz des "Bachelors" buhlen und sich gegenseitig herabwürdigen. Aber es gibt ja auch die Bachelorette, um die verschiedene Männer buhlen, oder die queeren Versionen - Männer, die um einen Mann kämpfen, Kandidatinnen um eine Frau. Immer geht es um Konkurrenz. Ums Gewinnen. Oder zumindest ums Gefallen.
Ich bin als Jugendliche noch mit der Binsenweisheit "Was sich neckt, das liebt sich" aufgewachsen. Hartnäckig hält sich diese Art der weiblichen Sozialisierung, dass es irgendwie "normal" ist, sich von männlichen Altersgenossen herabwürdigen lassen zu müssen. Sie wüssten es schließlich nicht besser. Wenn Jungen die Mädchen hänseln oder ihnen an den Haaren ziehen, sei das gefälligst als Kompliment und Zeichen der eigentlichen Zuneigung aufzufassen. Die Schulhofweisheit lautet: Männliche Aufmerksamkeit ist auf jeden Fall erstrebenswert, egal, wie blöd die Pick-Up-Line ausfällt.
Angesichts solcher Misogynie könnten sich die Mädchen und Frauen dieser Welt nun erst recht vereinen und sagen: So nicht! Nicht mit uns! Anstatt in Konkurrenz miteinander zu treten, könnten Frauen zusammenhalten.
So machen es im Tierreich die Löwinnen. Ihr soziales System ist in der Tierwelt einzigartig. Die Weibchen eines Rudels werden etwa zur selben Zeit trächtig und ziehen ihre Jungen gemeinsam auf, während bei Hyänen, Meerkatzen oder Mungos meist eine Anführerin den Nachwuchs ihrer Untergebenen kontrolliert oder gar dezimiert. Das Zusammenhalten der Löwinnen - auch gegenüber den männlichen Löwen, die gerne fremde Löwenkinder töten, um mit deren Müttern selbst Nachwuchs zu zeugen - hat den Vorteil, dass das Rudel so weitaus mehr Nachwuchs durchbringt, als einzelgängerische Arten.
Weniger Konkurrenzkampf im Matriarchat?
Während es im Tierreich verschiedene Arten gibt, die sozial von den Weibchen dominiert werden - zum Beispiel Bonobos, Elefanten oder Bienen - ist die Frage spannend, ob es bei den Menschen wiederum schon immer das Patriarchat gab, das die Konkurrenz im Überlebenskampf der Frauen offenbar mitbefeuerte, oder ob in prähistorischen Gesellschaften möglicherweise eine Form des Matriarchats existierte.
Denn einige Forschende sehen Hinweise auf matriarchale Strukturen in einigen frühen Kulturen und indigenen Gruppen in Nord- und Südamerika, bei denen die Tradition des Mutterrechts herrschte - also Eigentum und soziale Identität durch die weibliche Linie vererbt wurden. Ähnlich ist es bei den Minangkabau auf der Insel Sumatra in Indonesien. Die Minangkabau werden oft als Beispiel für eine matriarchale Gesellschaft genannt. Hier erben Frauen Land und Eigentum, und die Familienlinie wird entlang der mütterlichen Linie verfolgt. Mit über drei Millionen Angehörigen sind die Minangkabau die größte noch existierende matrilineare Kultur weltweit.
In Theorien, die die Existenz von Matriarchaten postulieren, wird oft argumentiert, dass in solchen Gesellschaften weniger Konkurrenzkampf und mehr Solidarität unter Frauen herrsche. Diese These beruht auf der Annahme, dass in matriarchalen Gesellschaften Wertesysteme bestehen, die von Kooperation, Fürsorge und Empathie geprägt sind, anstatt von Konkurrenz, aggressivem Wettbewerb, Dominanz und Hierarchie.
Die Existenz von Matriarchaten in der Menschheitsgeschichte ist jedoch ein umstrittenes Thema in der Forschung. Viele Betrachtungen vergangener Kulturen basieren lediglich auf Interpretationen von mythologischen Erzählungen, ethnographischen Beobachtungen und begrenzten archäologischen Beweisen.
#metoo: Solidarität unter Frauen
Doch ob Patriarchat oder Matriarchat - die gute Nachricht ist - es gibt sie, die Solidarität unter Frauen! Was Frauen erreichen, wenn sie zusammenhalten, zeigte zum Beispiel die Suffragettenbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts, die sich für das Frauenwahlrecht einsetzte.
Ein weiteres Beispiel für weibliche Solidarität sind die Trümmerfrauen nach Ende des 2. Weltkriegs. Ihre gemeinschaftliche Beteiligung am Wiederaufbau des Landes ist inspirierendes Beispiel für den Zusammenhalt von Frauen. Die Trümmerfrauen haben gezeigt, wie Frauen in der Lage sind, sich in schwierigen Situationen zusammenzuschließen, um gemeinsam positive gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen.
Die Geschichte lehrt uns viele solcher Beispiele. So auch der sogenannte "Hurenaufstand" in Frankreich in den 1970er Jahren. Frankreichs Prostituierte wurden damals durch wachsenden polizeilichen Druck immer mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt und mussten ihrer Tätigkeit im Verborgenen nachgehen. Als Gewalttaten gegen Sexarbeiterinnen zunahmen, zwei Morde passierten und die Regierung trotzdem nichts unternahm, traten 150 Prostituierte in den Streik. Am 2. Juni 1975 besetzten sie eine Kirche in Lyon. Seither ist der 2. Juni "Internationaler Hurentag".
Berühmtestes Beispiel gelebter, weiblicher Solidarität ist aber sicherlich die weltweite MeToo-Bewegung, die sich für das Bewusstsein und die Bekämpfung sexueller Belästigung und Übergriffe einsetzt. Sie entstand 2006 durch die Aktivistin Tarana Burke. Doch erst 2017 gewann die Bewegung weltweit an Aufmerksamkeit, als ein Hashtag (#metoo) viral ging. Zuvor gab es Zeitungsberichte mit Vorwürfen zahlreicher Frauen über sexuelle Übergriffe des Filmproduzenten Harvey Weinstein. Die US-amerikanische Schauspielerin Alyssa Milano griff den MeToo-Ausdruck von Aktivistin Tarana Burke in einem Tweet auf. Am 15. Oktober 2017 twitterte sie: "Wenn du sexuell belästigt oder angegriffen worden bist, schreibe 'ich auch' (englisch: me too) als Antwort auf diesen Tweet." Milanos Tweet löste eine Welle von Solidarität und Offenheit aus. Hunderttausende Frauen weltweit meldeten sich zu Wort. Unterdessen wurde Weinstein 2020 in New York unter anderem wegen Vergewaltigung zu 23 Jahren Haft verurteilt.
Aber nicht nur das. Die MeToo-Bewegung hat dazu beigetragen, ein breiteres Bewusstsein für die Allgegenwärtigkeit sexueller Übergriffe zu schaffen und die Diskussion über Themen wie Einwilligung, Machtungleichgewichte und Geschlechterungleichheit voranzutreiben - und zwar in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft. Nicht nur in der Unterhaltungsbranche, sondern auch in Politik, Wirtschaft und Co. Die MeToo-Bewegung hat weltweit zu Veränderungen in Gesetzen, Unternehmensrichtlinien und sozialen Normen geführt.
Die Kraft der Verbindung und das solidarisch gelebte Miteinander unter Frauen hat das Potential, die Welt zu einem gerechteren und friedlicheren Ort zu machen - für alle.
Sabine Groth und Johanna Fröhlich Zapata leiten die Feministische Coaching Akademie in Berlin. Infos unter www. feministische-coaching-akademie.de
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Superpower "Light Worker": Wie bringe ich mehr Licht in mein Leben … von Ulla Hauber (Erfahrungsbericht)
Wie bringe ich mehr Licht in mein Leben und damit in die Welt?
Wenn ein neues Jahr beginnt stellen wir uns meistens neuen Herausforderungen - aber auch Chancen. Viele von uns haben gute Vorsätze oder verzichten absichtlich darauf, da sie in der Vergangenheit weniger gute Erfahrungen mit Vorsätzen gemacht haben.
Ich will hier nicht dafür plädieren, dass ihr euch gute Vorsätze überlegt. Ich möchte euch vielmehr am Ende und am Neubeginn des Jahres daran erinnern, dass ihr eure "Superpower" gezielt nutzt bzw. sie findet. Wenn wir das Wort "Superpower" hören, denken die meisten von uns womöglich an zeitgenössische Charaktere aus Comics und Filmen. Solange wir Geschichten erzählen, sind sie voll von Helden und Heldinnen. Aus irgendeinem Grund scheinen wir von der Vorstellung von Menschen mit übernatürlichen Kräften und deren Abenteuern begeistert zu sein. Wir träumen oder träumten als Kinder davon unsichtbar zu sein, uns an andere Orte zu beamen oder ewig zu leben. Es macht Spaß, sich auszudenken wie anders unser Leben wäre, wenn wir diese oder jene "Superpower" hätten.
Doch ist es nicht so, dass unsere jeweilige Energie weit mehr "Power", Macht bzw. Kraft, besitzt als wir uns oft eingestehen? Es gibt in allem was wir denken, aussprechen oder tun diese Energie - diese "Superpower". Wir können Gutes tun und damit die Welt ein Stück positiver werden lassen oder die Welt buchstäblich damit verschmutzen.
Auf dem spirituellen Weg mit dem Gedanken, dass wir gerne etwas Gutes und Positives der Welt geben wollen, sollten wir daran denken. Spiritualität ist ein Lebensstil, es ist eine wundervolle Lebensweise, die uns selbst und andere bereichert und inspiriert. Jeder von uns hat sogar mehr als eine "Superpower", mit der wir der Welt dienen können, und eigentlich ist es einfacher als wir denken, dies in die Tat umzusetzen.
Der Umgang mit unseren Stärken und Schwächen
Grandmaster Choa Kok Sui (GMCKS), der Begründer der Prana-Heilung, sowie sein direkter Schüler Master Sai Cholleti haben nicht nur mir durch die Prana-Heilung und das "Arhatic Yoga" so viel "Superpower" gegeben, um die Welt, wie die der Comic-Helden, ein Stück besser zu machen und zu verstehen. Selbst die tägliche Arbeit, die Art und Weise, wie wir unsere Familie und andere Menschen behandeln, ist von Spiritualität eingefärbt.
Was meine ich damit: Die Prana-Heilung nach GMCKS lehrt, wie wir mit unseren Stärken und auch Schwächen umgehen. Sie zeigt uns, wie wir körperliche Leiden lindern können und psychische Gedanken- und Verhaltensmuster entfernen. Sie ist ein Geschenk, das man überall anwenden kann. Aber es geht noch weiter: Die Prana-Heilung klärt über die universellen Gesetze des Universums in einer leicht zu verstehenden Art und Weise auf. Es wird die Charakterbildung angesprochen als wichtiger Teil des spirituellen Wachstums. Zusätzlich werden Meditationen gelehrt, die uns innere Ruhe und Klarheit verschaffen und das eigene Energiefeld stärken.
Entfessele Deine "Superpower"!
Warum lasse ich meiner Begeisterung freien Lauf für die Erweckung der "Superpower"? Weil meiner Meinung nach Spiritualität und persönliches Wachstum sehr eng verbunden sind.
Eine spirituelle Person ist liebevoll, intelligent und kraftvoll, sie ist in der Lage, Dinge zu tun, die gewöhnliche Menschen nicht tun können. "Was für einen gewöhnlichen Menschen unmöglich ist, ist mit den Segnungen von Gott, dem Guru und den höheren Wesen möglich" erinnert uns Grandmaster Choa Kok Sui. Jedoch kommt mit großer "Superpower" auch große Verantwortung. Der Standard für eine spirituelle Person ist hoch. Spiritualität bedeutet demnach nicht, sich vom Leben zurückzuziehen und sich nur auf Meditation und spirituelle Praktiken zu konzentrieren. Spiritualität ist kein Weg, um dem Leben zu entkommen, sondern es intensiv zu leben und die Welt somit besser bzw. lichtvoller zu machen.
Menschen, die die Welt lichtvoller machen, werden auch "Light Worker", Lichtarbeiter genannt. Sie verwenden ihr Leben darauf, ein "helles Licht in der Welt" zu sein. Diese Menschen verstehen, dass ihre Aktionen, egal wie groß oder klein, das Potenzial haben, die Schwingung von ihnen selbst und somit des Planeten zu erhöhen. Die Seelen dieser Personen sind wach und sich bewusst, dass sie Teil von etwas sind, das größer ist als sie.
Das hört sich unglaublich an. Da fragt man sich doch gleich: Gehöre ich zu dieser Gruppe Menschen? Bin ich mir bewusst bzw. ist meine Seele sich bewusst, dass ich Teil von etwas Größerem bin? Und wenn ja, diene ich der Welt und bringe "Licht"?
Ein "Lichtarbeiter" ist jemand, der eine bewusste Entscheidung trifft, den Ruf des Universums über den Ruf des Egos, der Angst zu stellen. Es gibt sicherlich viele Menschen, die auf dem "Weg des Lichtes" sind, bewusst oder unbewusst und mit Prana-Heilung oder ohne - der eine mehr und der andere weniger.
Prana-Heilung und Arhatic Yoga nach GMCKS
Der Grund für meine Begeisterung an diesen Methoden liegt darin, dass ich bei der Anwendung meine Schwingung enorm erhöhen kann. Sobald ich die Bücher lese, eine CD höre bzw. meditiere oder ein Seminar besuche, fühle ich mich gleich viel besser, positiver und energiegeladener. Aber nicht nur das, im täglichen Leben arbeite ich mich zum "Superpower Light Worker" hin. Durch unter anderem die Charakterbildung wähle ich "höher schwingende" Gedanken: Ich kritisiere weniger, übe mich in Toleranz und nehme sie an - Loslassen und Leben-lassen, sind freundlich und mitfühlend. Manche nennen es "das Licht mit deinen Mitmenschen teilen".
Die Charakterbildung erscheint auf den ersten Blick vielleicht selbstverständlich und simple. Doch für mich ist sie nicht immer so einfach. Natürlich versuche ich freundlich zu sein. Das klappt meistens, doch es gibt immer wieder Alltagssituationen in denen ich (wenn auch oft nur in Gedanken) die Augen über andere Menschen rolle, mich wundere und urteile. Dies geschieht besonders, wenn ich mich persönlich angegriffen fühle. Womöglich bin ich noch müde oder abgespannt und somit unachtsamer. Dann ist die "Tür" für interessante Gedanken, Emotionen und Worte offen.
Für mich ist es wichtig, daran zu arbeiten und dafür die Methoden der Prana-Heilung zu nutzen. Manchmal denke ich zwar, ich werde nie erfolgreich sein im Meistern der verschiedenen Gedanken und Emotionen. Doch dies ist wahrscheinlich nicht so wichtig. Viel wichtiger ist es, das Beste zu geben. Aber nicht nur die Charakterbildung, sondern auch die Meditationen machen uns "lichtvoller". Bei der Meditation über zwei Herzen segnen wir Mutter Erde und alle Lebewesen mit rosafarbenem Licht - wir machen Karma-Yoga. Dessen bin ich mir auch nicht immer bewusst. Wie oft sucht man Möglichkeiten für Karma-Yoga und es liegt so nah - im CD-Spieler oder als MP3 auf dem Handy.
Meine Definition eines "Lichtarbeiters"
Ein Lichtarbeiter ist, wer sich mit ganzen Herzen dafür entscheidet, die Welt zu einem "lichtvollen Ort" zu machen, wie Grandmaster Choa Kok Sui und Master Sai Cholleti, der so viele Jahre mit verschiedenen Menschen daran gearbeitet hat, sein Lebenswerk "die Prana-Heilung" für jeden verständlich zu machen, zu strukturieren, zu optimieren und leicht erlernbar zu gestalten. Er hat es geschafft, viele freiwillige "Lichtarbeiter" durch die Prana-Praxis besser anzubinden an Ihre Seele und das höhere Selbst. Ich bin mir dessen nicht immer bewusst, wie leicht ich es habe und wie gesegnet ich bin, die Techniken der Prana-Heilung zu kennen und damit "meine lichtvolle Entwicklung" auf einem Silbertablett serviert zu bekommen.
Natürlich muss man keine neue Heilmethode (er)finden, um die Welt zu einem "lichtvolleren" Ort werden zu lassen. Jedoch macht eine Community es einfacher. Wenn wir jeden Tag unser Bestes geben, dann gehören wir zu der Gruppe Menschen, die bewusst(er) sind und der Welt dienen. Je bewusster wir sind, desto mehr sehen wir, wie alles zusammenhängt. Wir sind inspirierende Vorbilder, vor allem für unsere Kinder, und wir sind Teil des großen Ganzen.
Ich wünsche euch in diesem Sinne, dass ihr weiter so unbeirrt und zielstrebig eure "Superpower" nutzt, euren (spirituellen) Weg geht und im täglichen Kuddelmuddel spürt, wie "lichtvoll" und gesegnet ihr seid. Von Herzen, Ulla Hauber.
Ulla Hauber (IT-Projektmanagerin) ist Lehrerin für Prana-Heilung und Sri-Sai-Prana-Yoga. Es ist ihr eine Herzensangelegenheit, Menschen einen Weg in ein gesundes und zufriedenes Leben zu zeigen.
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Haben Tiere eine Seele? von Veny Bachmann
Viele Tierliebhaber beschäftigen sich schon lange mit der Frage ob Tiere eine Seele haben, auch, ob Tiere ein Karma haben. Selbst in alten Schriften werden diese Themen nicht ausführlich behandelt. Man bezieht sich hier immer auf die Gesetze der Natur - des Leben selbst - und der daraus folgenden Evolution. Daher wäre es vermessen zu behaupten, dass Tiere keine Seele haben, denn sie unterliegen den gleichen Gesetzen in diesem Universum - weiter schauen wir heute mal nicht hinaus - und sind daher mit ihrem Entwicklungsweg daran gebunden.
Leben ist Leben!
Alles Leben kommt aus einer universalen Quelle und bringt daher auch alle Qualitäten und Eigenschaften des Universums mit. Allein der Entwicklungsweg eines Lebewesens zeigt, dass ab der befruchteten Eizelle lange Zeit niemand erkennen kann, ob daraus ein Wurm, ein Säugetier oder ein Mensch entsteht. Hierzu hat Dr. Hans Arnold 1891 einen Entwicklungsweg beschrieben, der übrigens auch im Biologieunterricht mitgegeben wird. Wenn man sich seinen beschriebenen Entwicklungsweg betrachtet, erfährt man auch, dass wir irgendwann einmal selbst aus dem Tierreich hervorgegangen sein könnten. Und haben wir als Menschen nicht auch gewisse tierische Neigungen und Eigenschaften? Das ist nicht bewertend gemeint, sondern soll uns daran erinnern, dass wir alle ein Teil dieses Universums und der Erde sind, hier als "Lebewesen" unser Dasein haben.
Auch die Evolution zeigt, dass wir uns seit Jahrtausenden als Mensch immer feiner entwickelt haben. Aus diesem Grund ist es auch angebracht, kein Lebewesen zu beurteilen oder zu verurteilen, weil es so ist, wie es ist.
Nun, zurück zur Frage: Haben Tiere eine Seele? Ja, Tiere haben eine Seele, aber es ist eine Gruppenseele oder richtigerweise gesagt, ein Gruppenbewusstsein. Tiere sind nicht individualisiert, können nicht denken, haben aber ein "Fühlbewusstsein", das bei ihnen wesentlich stärker ausgeprägt ist als bei uns Menschen und wird daher auch Instinktbewusstsein genannt.
Wenn Tiere beispielsweise schwer verletzt sind, fühlen sie Schmerz, können sich aber nicht dazu äußern, leiden eher still, wissen aber nicht warum das so ist. Und ist der Schmerz zu groß, versuchen sie irgendwie auf ihr Leid aufmerksam zu machen oder müssen es ertragen.
Das Instinktbewusstsein von Tieren hängt auch von der Herkunft und wie sie sich entwickeln ab. Tiere, die in freier Wildnis leben, haben einen Überlebensinstinkt, sind daher dem Menschen eher nicht nahe, sondern nur ihrer Gattung oder Gleichgesinnten. Jedes in der Natur lebende Wildtier hat die gleichen Verhaltensweisen, was die Beziehungen zur ihrer Familie betrifft. Tierpaare lieben und vermehren sich, gehen liebevoll mit ihren Jungen um, wobei es auch hier Ausnahmen gibt. Die Jungtiere spielen, toben oder zanken sich. Sie alle haben einen Tages- und/oder Nachtablauf - sind also familiär. Sie bauen sich eine Wohnstätte und jagen nach ihrer täglichen Mahlzeit. Auch der Unterricht der Jungtiere, sich selbst einmal zu versorgen, zu jagen, sich zu verteidigen, erfolgt auf die gleiche Weise wie bei uns Menschen - durch das Vorleben oder Zeigen durch die Elterntiere. So gesehen können wir bereits erkennen, dass Tiere sehr nahe an das menschliche Bewusstsein sich heran bewegen. Interessant wird es bei den uns bekannten Beobachtungen, wenn Tiere plötzlich anfangen "zu sprechen", uns zu imitieren - wie es einige Arten von Vögeln können.
Wir können nur aus den Beobachtungen lernen, wie die Tierwelt sich in unserer Welt zeigt und entwickelt, es aber diesen Entwicklungsweg wirklich verstehen, können wir vorerst nicht - vielleicht nur erahnen. Auch wenn wir unsere Haustiere beobachten werden wir feststellen, dass sie uns verstehen und ein angenähertes Lebenspotenzial menschlicher Natur haben - wie wir.
Das Verstehen zwischen Tier und Mensch ist vielleicht ganz einfach zu erklären: Wenn wir sprechen, hat unsere Stimme eine Tonlage, die energetisch auf jeden wirkt. Diese Schwingung - positiv geladen - wirkt angenehm. Sie signalisiert etwas. Ebenso das Gegenteil, also "scharfe Worte", laute Töne, die ein Verbot gegenüber einem Tier ausdrücken. Eine Form der Kommunikation mit den Tieren, die heute kaum noch beherrscht wird, ist die "Ausdrucksform in Schwingung" - auch Gedankenübertragung funktioniert so. Oft reicht ein Blick dem Tier gegenüber, der signalisiert: "Du hast was angestellt!" Sie werden feststellen, dass das Tier ein "schlechtes Gewissen" bekommt und mitunter überlegt: "Soll ich jetzt gehen oder soll ich hinkommen?" Auch hier haben diese Tiere unterschiedliche Herangehensweisen. Wahrscheinlich haben einige Leser hier eine Kiste voll Tiergeschichten zu erzählen, was uns zeigt, dass unsere Tiere mit ihrer Lebensenergie gut ausgestattet sind.
Zurück zum Gruppenbewusstsein: Da Tiere keine Individualwesen sind, bringen sie ihre Erfahrungen jeglicher Art in das Gruppenbewusstsein ihrer Gattung ein. Da alles Energie ist, wird es in diesem Ätherbereich in sich selbst ordnen und zu den beiden universellen Kräften aufgewogen.
Da Tiere nicht bewusst handeln, werden ihre "Taten" anders gewichtet und dem Karma zugeordnet. Was beim Karma zählt, ist bei uns der Beweggrund, den Tiere nicht haben. Damit aber Tiere ihren Lebensweg gehen können, müssen sie im "Vorstadion" ihrer zukünftigen Wege, diese Erfahrungen sammeln, auch wenn sie sich dessen nicht bewusst sind. Was zählt, ist die Qualität der Energie.
Was passiert also, wenn uns eine Tierseele verlässt? Sie löst sich von ihrem Körper und bringt ihre Erfahrungen in die Gruppenseele ein. Sie folgt intuitiv dem Lichte, denn auch da erwarten sie ihre "Artgenossen" wie Familie, Freunde, die sie ebenso haben wie wir. Denken wir immer daran - alles ist Energie!
Wir sollten daher stets in Liebe auch diese Lieblinge gehen lassen und ihnen sogar helfen, ihrem eigenen "Lichtweg" zu folgen, und ja, es ist möglich, dass wir sie eines Tages auf der "anderen Seite" wiedersehen.
Ich möchte eine kleine, traurige Geschichte erzählen:
Als ich von einer kurzen Wochenendreise zurückkam - mein Bruder versorgte meine beiden Kater - begrüßte mich Felix zuerst, obwohl Humpelchen immer der erste war. Das machte mich stutzig, und ich rief meinen dreibeinigen Kater. Dieser aber lag tot unter meinem Bett. Das warf mich total aus der Bahn. Ich rief einen Freund zu Hilfe, von dem ich Felix bekommen hatte, der aber der beste Freund von Humpelchen wurde und daher die Wohnung nicht mehr verließ. Ich konnte mich lange nicht beruhigen, da ich auch nicht wusste, was passiert ist. Humpelchen war erst vier Jahre alt.
Warum ich das erzähle: Ich konnte in dieser Nacht nicht richtig schlafen und Felix auch nicht. Die ganze Nacht bewegte sich etwas in der Wohnung, es gab Geräusche wie Knistern oder Knacken, was uns beide immer wieder aufschrecken ließ. Da Tiere eine ganz andere Wahrnehmung haben, vermute ich, dass sich Humpelchen nicht so einfach von uns beiden lösen wollte, vielleicht aber auch von mir verabschieden wollte, da ich ja nicht da war, als er ging. Die Vermutung liegt also nahe, dass sich die Energien von Lebewesen im Feinstofflichen bemerkbar machen können, wenn sie eine enge Verbindung haben.
Diese Erlebnisse lassen vielleicht erkennen, dass es etwas hinter dem "Vorhang" gibt, von dem wir nicht viel wissen. Versuchen wir daher, mit allen Lebewesen liebevoll umzugehen, auch wenn sie manchmal "garstig" sind. Sie sind nicht wesentlich anders als wir selbst. Denn wir kommen alle aus einer Quelle, dem Sonnenlichte.
Veny Bachmann, Text geschrieben im September 2023
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Der Evolutionsweg des Menschen und seine Grundlagen ... von Carola Hempel (Studienkreis für Empirische Evolutionsforschung)
Wie die Naturgesetze über die zwölf Zwillingseigenschaften auf die Entwicklung des Menschen wirken
Die zwölf Gegensatzpaare bilden die Voraussetzung für die persönliche Entwicklung auf dem geistigen Weg, den allen hohen Kernlehren der einzelnen Religionen gegeben sind, damit die Neophyten/Schüler möglichst direkt auf ihrem Weg voranschreiten können.
Diese Gegensatzpaare - in manchen Texten auch Zwillingseigenschaften genannt - sind deshalb von großer und wichtiger Bedeutung, weil sie als täglich zu lebende Praxis dem Schüler die absoluten Grundlagen des geistigen Weges verdeutlichen. Das Erfassen der Unterscheidungsfähigkeit zwischen den bindenden / negierenden und aufbauenden / befreienden Energien, die im täglichen Leben zu erlernen und praktisch umzusetzen sind.
Der Erfahrungsweg jedes Menschen im Lebenszyklus
Man sagt, die Weisen der alten Zeiten haben die Lehre der ethischen Unterscheidungskraft "in den Himmel geschrieben", damit die Menschheit in ihrer Entwicklung durch eine wachsende Unterscheidungskraft heranreift. Der so entstandene "Sternenkreis des stetigen Wandelns", der nach dem nordischen Gott Tyr benannt wurde, aus dem der Begriff Tyr-Kreis entstand - den wir heute phonetisch Tierkreis nennen - symbolisiert die zwölf Zwillingseigenschaften, die von uns zu erlernen und im täglichen Leben umzusetzen sind.
Alles, was uns im Leben widerfährt, nehmen wir zuerst in unserem "Fühlprinzip" emotional auf; verarbeiten es im "Denkprinzip", in dem wir das Erfahrene analysieren und zu verstehen versuchen. Im Unbewussten (psych. Unterbewussten) auch "Ätherprinzip" genannt - dem Speicher aller bisher gemachten Erfahrungen - suchen wir nach früheren ähnlichen Erlebnissen und Resultaten. Diese vergleichen wir mit der aktuellen Lebenssituation, legen durch unsere bisherigen Erfahrungen und unsere Unterscheidungskraft fest, wie wir damit umgehen wollen.
Ohne klare Unterscheidungskraft, unserem wesentlichsten "Bewertungsfilter", sind wir nicht in der Lage, überhaupt zwischen den Parametern von gut und böse - in höherer Entwicklung dann zwischen gut und besser - zu wählen!
Für unsere Entwicklung ist es daher sehr wichtig, die Unterscheidungskraft zu kultivieren, damit wir immer mehr lernen, weitsichtige und "richtige" - also harmonisch friedvolle - Entscheidungen zu treffen, die im Idealfall im Einklang mit den Naturgesetzen der Evolution stehen und uns zu einem zufriedenen Leben verhelfen.
Die folgenden Gegensatzpaare sollten im täglichen Leben, genau genommen in jedem Augenblick, bewusst erkannt und dann umgesetzt werden, damit wir unseren Charakter immer weiter schulen bzw. veredeln. ::: Die zwölf dualen Tugenden - auch Gegensatzpaare oder Zwillingseigenschaften genannt - sollen uns helfen, unser Leben zu ordnen, geführt durch unsere Intuition, die wir durch die "richtige Versenkung nach Innen" entwickeln. Sie sollen uns helfen, die täglichen Erlebnisse klarer zu erkennen und anzugehen.
Die zwölf Gegensatzpaare und Ihre Zwillingseigenschaften
Schweigen - Reden
Schweigen ist aufbauend, wenn wir im Schweigen unsere Konzentrationsfähigkeit - unsere innere Kraft - sammeln und sie gezielt auf das zu lösende Thema richten. Jedoch: Schweigen, wenn ein Mensch dadurch in Gefahr geriete, und wir ihm nicht mit Worten helfen würden, wäre negatives "Verschweigen". °°° Reden ist förderlich, wenn das Gesagte Lösungen beinhaltet bzw. von Nutzen für die Zuhörer ist. Reden, das überflüssig ist - oder gar über andere herzieht - ist unnützes "Zerreden", was unsere Kräfte raubt, uns von den wirklich wichtigen Dingen abhält und uns nicht zum Ziel bringt.
Empfänglichkeit - Unbeeinflussbarkeit
Empfänglichkeit ist hilfreich, wenn wir neuen und innovativen Ideen gegenüber offen sind, wir unserer Intuition und unseren Erkenntnissen folgen. Jedoch: Empfänglichkeit, die zur charakter- und willenlosen Beeinflussbarkeit wird, hieße, dass wir kein "Rückgrat" haben, uns schnell beirren lassen und uns von den wirklich wichtigen Zielen abringen lassen. Wir leben dann nicht unser eigenes Leben, sondern das der anderen. °°° Unbeeinflussbarkeit ist wichtig, um allen negativen Einflüssen Widerstand zu leisten, damit wir uns für die Wahrheit, für ein gutes Projekt oder ein klares Ziel einsetzen bzw. es durchsetzen. Jedoch: Unbeeinflussbarkeit, die zum Widerstand gegenüber unseren inneren Impulsen und Ideen führt, die aufbauende Kritik von Dritten nicht mehr zulässt, blockiert Entscheidungsabläufe und führt zur Erstarrung bzw. zur Isolation.
Weisungen annehmen - Führen
Weisungen anzunehmen ist ratsam, wenn wir unserer Intuition, unseren moralischen - ethischen Vorstellungen und persönlichen Ideen folgen sowie gute Ideen in der Gemeinschaft aktiv unterstützen. Jedoch: Weisungen anzunehmen aus Angst vor Vorgesetzten oder materiellem Eigen-Vorteil und ohne innere Überzeugung wäre ein Folgen aus angstbesetzten Beweggründen, was nach dem Prinzip des Kreises, alle Ängste, Druck, Stress etc. wieder zu uns zurück fließen lassen. °°° Führen ist aufbauend, wenn Führen gleich Dienen bedeutet, bzw. wir durch unsere Stärke ein Projekt oder eine Idee im Team voranbringen oder andere Menschen bewegen, ein aufbauendes Ziel beharrlich zu verfolgen. Jedoch: Führen aus Selbstsucht, Machtgier oder Eigenvorteil wäre ein zerstörerisches "Beherrschen", was unweigerlich zum Widerstand, zu Missgunst und Konflikten führt.
Respekt - Selbstvertrauen
Respekt vor wirklicher Größe, vor echter Leistung und Erfahrung anderer bringt uns selbst weiter, da wir daran lernen können, Synergie-Effekte zu nutzen. Jedoch: Respekt vor äußerem Standesdünkel oder vor materieller Größe macht uns abhängig und in unseren Entscheidungen daher unfrei. °°° Selbstvertrauen ist von größter Wichtigkeit, wenn wir auf unsere eigene innere Kraft vertrauen, ohne in Arroganz oder Überheblichkeit zu verfallen; wenn wir unsere Stärken wie Schwächen klar erkennen und in Dankbarkeit annehmen und sie zum Wohle aller einsetzen. Jedoch: Selbstvertrauen, das aus Überheblichkeit entsteht - also jeglicher Substanz entbehrt - führt unwillkürlich zum Misserfolg.
Schnelligkeit - Besonnenheit
Schnelligkeit ist notwendig, um gegebene Gelegenheiten und Chancen zu nutzen, sofern wir die Situation völlig überblicken. Jedoch: Schnelligkeit ohne Konzentration und Weitsicht oder aus Ungeduld wäre eine gefährliche "Übereilung", die oft Mehrarbeit oder Verlust nach sich zieht. °°° Besonnenheit ist angesagt, damit wir unsere Erkenntnisse und Erfahrungen reifen lassen können, um daraus die richtigen zielgerichteten Entscheidungen zu fällen.
Jedoch: Besonnenheit, die völlig unüberlegt entsteht, oder die unendlich ausgedehnt wird, wäre eine unwirtschaftliche und zeitraubende Unentschlossenheit, die in der Regel Stress und Druck nach sich zieht.
Zulassen - Unterscheidungskraft
Etwas zuzulassen ist aufbauend, wenn die Gegebenheiten nach dem vorgegebenen Plan verlaufen bzw. wir innerlich fühlen, dass das, was gerade geschieht, der richtige Schritt ist. Jedoch: Etwas zuzulassen, was wir mit unseren eigenen Werten und Ideen nicht vereinbaren können, führt zu Unzufriedenheit und bindet bzw. belastet Energien. °°° Unterscheidungskraft zu entwickeln, um für uns und unser Umfeld das "Richtige" - also Aufbauende, Passende - zu entscheiden, gehört zu den wichtigsten Qualitäten in unserem Leben. Jedoch: Unterscheiden, ohne nach unserer eigenen Wahrheit und Planung zu leben, wäre eine hilflose "Unterscheidungslosigkeit", die uns von unseren Zielen und Werten im Leben abbringt und uns unserer Persönlichkeit beraubt.
Achtsamkeit - Mut
Achtsamkeit ist wichtig, wenn wir mit Bedacht und Weitsicht unsere Entscheidungen fällen. Jedoch: Achtsamkeit, die aus Ängstlichkeit entsteht und oft im Unterlassen endet, wäre eine Feigheit, die uns im Leben hemmt und nicht weiterbringt. °°° Mut ist von Nutzen, wenn wir uns mutig für das einsetzen, was wir als richtig empfinden, was uns am Herzen liegt, auch wenn andere anderer Meinung sind oder Situationen sich schwierig gestalten. Jedoch: Mut, nur um selbst recht haben zu wollen, führt zu selbst produzierten Konflikten und bindet damit Energien, die wir effektiver einsetzen könnten.
Besitzlos sein - über großen Besitz verfügen
Nichts besitzen ist befreiend, wenn wir erkennen, dass uns nichts wirklich gehört, sondern dass uns Besitz oder Positionen nur für eine gewisse Zeit zu unserem Gebrauch für unsere Aufgaben "geliehen" werden. Denn spätestens, wenn wir eines Tages diese Erde wieder verlassen, müssen wir uns von allem wieder trennen. Jedoch: Nichts besitzen, weil wir Besitz nicht als eine Hilfe für unsere Arbeit oder unser Leben ansehen, ist eine Geringschätzung der Materie und lässt wirtschaftliche Projekte gar nicht erst entstehen. °°° Über großen Besitz verfügen ist aufbauend, wenn wir die Materie schätzen und sie in richtiger Weise, zum Wohle aller benutzen, ohne uns dabei von ihr wirklich abhängig zu machen. Jedoch: Über großen Besitz verfügen, in dem wir die materiellen Dinge als unser alleiniges Eigentum ansehen und damit kokettieren, wäre egozentrische "Besitzgier", die unfrei macht, da dann die Angst vor dem Verlust vorprogrammiert ist.
Unabhängigkeit - Loyalität
Unabhängig sein ist aufbauend, wenn wir uns nicht von Personen, Status, Titeln, Gütern oder Einkommen abhängig machen - wenn wir uns selbst treu bleiben, unseren eigenen inneren Werten und Ideen folgen. Jedoch: Unabhängig sein, weil wir keine Verantwortung bzw. Verpflichtung annehmen wollen, ist eine Art der Verantwortungslosigkeit, die aus Angst resultiert, uns im Leben hemmt und bindet. °°° Loyalität ist aufbauend, wenn wir in den Menschen, Dingen oder Projekten den wahren Wert erkannt haben und ihnen deshalb treu bleiben, sie fördern. Jedoch: Loyalität, die an die Äußerlichkeit oder an den Status einer Person, eines Unternehmens oder einer Sache gebunden ist, ist sehr schnell vergänglich und meist nicht echt.
Hervortreten - Zurückhaltung üben
Hervorzutreten ist ratsam, wenn wir für unsere Werte und Ideen in der Öffentlichkeit einstehen. Jedoch: Hervortreten aus Selbstgefälligkeit wäre ein eitles "sich zur Schau stellen". Hier ist wieder die Niederlage nicht weit. °°° Zurückhaltung üben, wenn wir im Stillen mit unserem Wissen und Fähigkeiten dienen, indem wir Mitarbeiter, Familienmitglieder, Freunde etc. unterstützen, wäre eine weise Zurückhaltung. Jedoch: Zurückhaltung üben, weil wir uns selbst unterschätzen ist eine zermürbende "Selbstverachtung", die unsere Fähigkeiten vermindert, womit wir wichtige Gelegenheiten verpassen.
Selbstwahrnehmung - Fremdwahrnehmung
Selbstwahrnehmung, die auf Neutralität aufbaut und nicht bewertet ist aufbauend, Selbstwahrnehmung im positiven Sinne kann auch bedeuten, dass wir erkannt haben, dass erst Selbstvergessenheit, d. h. uns selbst nicht so wichtig zu nehmen, unsere Fähigkeiten zum Erblühen bringt, uns kreativ, frei und glücklich macht. Jedoch: Selbstwahrnehmung, indem wir uns selbst persönlich bewerten und kritisieren, evtl. über- oder unterschätzen ist sehr hinderlich und kann destruktiv wirken. °°° Wenn Fremdwahrnehmung und Selbstwahrnehmung keine großen Differenzen aufweisen, kommt man in seinem Umfeld meist recht authentisch an, was ein Schlüssel zum Erfolg beinhaltet. Jedoch: Wenn Fremd- und Selbstwahrnehmung stark auseinander gehen, sollte man sich Gedanken machen, sich fragen, woher diese Diskrepanz kommt.
Gleichmut - Liebe
Gleichmut ist nützlich, wenn wir unvoreingenommen allem gegenüberstehen, da wir erkannt haben, dass alles eine Frage des individuellen Bewusstseins ist und wir daher die geplanten Ziele über alles stellen. Jedoch: Gleichmut ohne innere Bereitschaft wäre eine "Gleichgültigkeit", die nichts wirklich voranbringen kann. °°° Liebe ist unentbehrlich, denn nur durch unsere aufbauende Kraft können wir etwas bewegen, können wir die Welt verändern. Daher sollten wir uns immer engagieren, wo es notwendig ist, egal, ob es für uns persönlich einen Vorteil bringt oder nicht. Jedoch: Liebe nur allein aus persönlichen Vorteilen wäre unehrlicher "Eigennutz", der uns letztendlich isoliert und unfrei macht.
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Durch die 12 Gegensatzpaare/Zwillingseigenschaften lernen wir im Leben Unterscheidungskraft zu erlangen, um "Aufbauendes" bzw. "Nutzbringendes" in jeder Situation zu erkennen. Das wirklich "Aufbauende" und für alle "Nutzbringende" nimmt der Mensch dabei nur durch seine Erfahrungen, seine Unterscheidungskraft und Intuition wahr.
Die eigene Unterscheidungskraft zeigt dem Menschen, was zu tun ist. Dabei löst sich das Hinderliche automatisch auf, entsteht ein klarer Weitblick für realistisch Machbares, für mögliche Ergebnisse. Wenn Unterscheidungskraft jedoch Situationen bewertet, also allein den "Wert" sucht, wird sie meistens nicht von der inneren Fühlkraft, sondern von der Denkkraft des Verstandes direkt geleitet. Solchen Entscheidungen fehlt in der Regel die Weitsicht des inneren Fühlens.
Wer ohne Abstand und Besonnenheit Situationen sofort annimmt oder bewertet, überlässt daher fast immer seinem äußeren Denken, seinen Zweifeln und Blockaden die Regie, leider aber nicht seiner inneren weitsichtigen Unterscheidungskraft.
Nur wer ganz neutral jede Situation zuallererst neutral betrachtet und, ohne zu bewerten, in sich fühlt, wird auf diesem Wege die inneren richtigen Impulse für sein Privat- und Berufsleben freisetzen und damit auf seinem Weg des geistigen Wissens gut voranschreiten.
Den Weg über die 12 Zwillingseigenschaften können wir vertiefen, in dem wir die alte heilige Lehre der Versenkung, die bereits im uralten Rig-Veda der Inder erwähnt ist, damit verbinden. Über den Begriff der Versenkung gibt es viele Übungsangebote. Die Original-Übung, die auf den Grundlagen des Rig-Veda aufbaut, ist der Dreistufenweg der Versenkung, der in dieser Form auch von Buddha in seiner berühmten ersten Rede "von Benares" als absolut wichtige Voraussetzung für den Weg zur "Befreiung" empfohlen wurde.
Der Autor dieses Beitrags ist der Studienkreis für Empirische Evolutionsforschung, gegründet 1952. Der Studienkreis beschreibt sich selbst als naturwissenschaftlich, konfessionsneutral und dogmenfrei. Weitere Infos unter www.evolutionskreis.de
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Die faszinierende Welt alter und neuer Heilzeichen … von Roswitha Stark
Das System des "Strichcoding" verbindet tausende Jahre alte I-Ging-Symbole und Runenkräfte mit neuen Gaia-Codes und Entstörsymbolen zu einem intuitiv nutzbaren Heilsystem.
Symbole als Antennen zur Übertragung von Heilinformation
Spätestens seit die 3.000 Jahre alte Gletschermumie "Ötzi" aus dem Eis der Südtiroler Berge geborgen wurde, kennen wir die Diskussion um rätselhafte Tätowierungen, die die Mumie an etlichen Stellen am Körper aufgebracht hatte. Heilzeichen oder "nur" rituelle Körperbemalung? Die Meinungen darüber spalteten Wissenschaftler und Alternativtherapeuten. Da sich Ötzis geometrische Formen hauptsächlich an Körperstellen befanden, die für eine Zurschaustellung schlecht geeignet sind, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um energetische Heilinformationen für den Körper handeln könnte. Für den Wiener Elektrotechniker Erich Körbler stand das außer Frage. Er forschte in unzähligen Versuchen mit ähnlichen "Antennenzeichen" als Informationsübermittler. Bereits in den 1980er Jahren entdeckte Körbler, dass man mit "Strich-Codes" und Symbolen als Antennen am Körper den Fluss der Lebensenergie in allen biologischen Systemen steuern kann. Aber auch das chinesische Weisheitsorakel des I-Ging, die Runenzeichen und die Körperbemalungen alter Völker wurden vermutlich nicht nur für rituelle Zwecke verwendet, sondern auch, um die körpereigenen Selbstheilungskräfte anzuregen.
Heilsymbole aus alter und neuer Zeit
Seit rund 20 Jahren beschäftigt sich die Heilpraktikerin, Homöopathin und Symbole-Expertin Roswitha Stark mit den Heilwirkungen von Zeichen, Symbolen und Worten. Hunderte von Klienten, Patienten und Seminarteilnehmern berichteten über die erstaunlichsten Erfolge bei Menschen, Tieren und Pflanzen. Über die Jahre fiel ihr auf, dass für diese Art von Heilarbeit bereits alles vorhanden sei: "Das Universum und die Erde haben uns die entsprechenden einfachen Zeichen schon vor langer Zeit zur Verfügung gestellt, sie waren nur zu einem Großteil aus unserem Bewusstsein verschwunden."
Im Buch und dem neuen Kartenset "Strichcoding" hat sie insgesamt 144 kraftvolle Zeichen aus alter und neuer Zeit zusammengestellt, mit dem jeder Interessierte auf äußerst kraftvolle Heilzeichen der Welt zugreifen kann. Es vereint die 64 überlieferten Weisheitssymbole des berühmten chinesischen I Ging mit der Urkraft der germanisch-keltischen Runen und selbst entwickelten heilkräftigen "Gaia Code"-Symbolen für die Anforderungen der neuen Zeit.
Antennen für heilende Informationen
Aus dem Alltag kennt man Antennen als technische Anordnung zur Aussendung und zum Empfang elektromagnetischer Wellen. Vielen Menschen ist aber nicht klar, dass sie selbst Antennen sind und auch das Umfeld nur so von diesen Sende- und Empfangsanlagen strotzt. Das Biosystem Mensch steht in permanentem Energie- und Informationsaustausch mit seinen inneren physischen und psychischen Vorgängen sowie mit seiner Umwelt und dem Universum.
Jedes Symbol ist eine Hilfe für diese Art von Informationsübertragung. Die Strichcodes und einfachen geometrischen Formen wirken als Schaltelemente, um die Lebensenergie wieder in Fluss zu bringen und die Selbstorganisationskraft des Gesamtorganismus zu stärken. Zeichen und Symbole können effektiv eingesetzt werden, wenn die Balance des lebendigen Organismus gestört ist, ganz gleich ob die Ursache auf inneren Störungen wie Stress oder falscher Ernährung beruht oder auf äußeren Faktoren wie Handystrahlung oder Umweltgiften. Der Mensch ist sowohl Sender als auch Empfänger. Die lebenserhaltende Energie wird vom körpereigenen Energiefeld aufgenommen und über die Meridiane, die Lichtbahnen, in den physischen Körper weitergegeben. Umgekehrt gibt der Körper wieder Energie in Form von elektromagnetischer Strahlung ab. Aber nicht nur der Körper sendet und empfängt Informationen. Auch Gedanken und Gefühle produzieren fortlaufend Schwingungen mit unterschiedlichen Frequenzen. Wir senden diese nicht nur nach Draußen, sondern auch in unser eigenes Energiefeld nach innen. Gemäß dem Gesetz der Resonanz, gehen wir mit den Schwingungen in Kontakt, die unseren eigenen entsprechen. Was immer wir ausstrahlen, kommt wieder zu uns zurück. "Der ist aber empfänglich für Krankheiten" - wer kennt nicht diesen Ausspruch.
Drahtlose Energieübertragung mit Gedanken und Zeichen
Symbole sind lichtenergetische Helfer, wenn es darum geht die Frequenz anders einzustellen, so wie wir den Radiosender wechseln können, wenn uns das Programm nicht gefällt. Warum sollten wir weiterhin etwas hören, das uns nicht gut tut? Wir selber haben die Wahl. Manchmal können wir vielleicht nicht die Art und Qualität der Schwingungen verändern, die von außen auf uns eindringen, aber die Schwingungen und Strahlungen, mit denen wir selbst in Resonanz gehen, und das, was von außen auf uns eintrifft, zumindest verträglicher machen.
DNA als riesiges Kommunikationsorgan
Die Beeinflussung durch Zeichen und Symbole reicht sogar bis in unsere DNA hinein, da gibt es keine Grenzen in unserem grobstofflichen und feinstofflichen Organismus. Auch die DNA ist ein großes Kommunikationsorgan. So haben russische Wissenschaftler herausgefunden, dass fast 90% des DNA-Moleküls überhaupt nicht zur Eiweißsynthese benötigt wird, sondern vielmehr als Kommunikationsmedium und als Informationsspeicher dient. Durch die charakteristische Form der Doppelhelix stellt die DNA eine ideale elektromagnetische Antenne dar. Einesteils ist sie langgestreckt und damit eine Stabantenne, die sehr gut elektrische Impulse aufnehmen kann. Andererseits ist sie, von oben gesehen, ringförmig und damit eine sehr gute magnetische Antenne. Auf diese Weise kann unsere DNA elektromagnetische Strahlung (Licht) aus der Umwelt aufnehmen. Für das Heilen mit Informationen, z. B. durch das Medium Sprache oder Symbolik, ist das insofern interessant, als dass wir auch bis in die Tiefen der DNA hinein Informationen als Heilmittel anbieten können. Die DNA versteht diese Sprache und "handelt" danach.
Das I Ging
Mithilfe seiner Kombination aus durchgezogenen und unterbrochenen Linien versucht das I-Ging die sichtbare wie auch die nicht sichtbare Wirklichkeit allen Seins zu beschreiben. Das System beschreibt die Gesetze des Tao als universelle Kräfte, die unsere Wirklichkeit gestalten. Das I-Ging mit seinen 64 Hexagrammen hat einen besonderen Bezug zur DNA und dient der Kommunikation mit ihr.
Das Empfangende: Die unterbrochene Linie steht für das YIN=femininer Aspekt | Das Schöpferische: Die durchgezogene Linie steht für das YANG=maskuliner Aspekt
Vom I-Ging bis zu den Gaia-Codes
Viele der wirksamen Zeichen sind im Laufe der Jahrhunderte etwas in Vergessenheit geraten, aber gerade das I-Ging erlebt im Augenblick vor allem im Human Design wieder sehr viel mehr Wertschätzung als jemals zuvor. Ebenso wie die Runenkräfte, die uns in der heutigen verwirrenden Zeit sehr viel Ausrichtung, Schutz und Kraft bieten können. Das Strichcode-Muster des I Ging etwa eignet sich als Antennencode hervorragend dazu, unseren genetischen Code zu unterstützen - in der Form, dass Heilung auf der materiellen Ebene geschehen kann.
Gaia-Codes als Sprache der Mutter Erde
Da die überlieferten Zeichen aus dem I Ging und den Runenwelten durch ihre geradlinigen Formen eher "männlichen" Charakter haben, bedarf es des weiblichen Ausgleichs, um die Gesamtharmonie und das wirksame Zusammenspiel der Kräfte zu gewährleisten. Roswitha Stark fand die Balance in den sogenannten Gaia-Codes, die speziell für die Heilung des weiblichen Anteils in Frauen und Männern, für die Heilung der Erde und für ein harmonischeres Miteinander der Menschen untereinander von ihr erschaffen wurden. Das ist in unserer heutigen Zeit mit ihren vielen Kämpfen besonders nötig. Die Gaia-Codes bringen uns die Hingabe an das harmonische Miteinander von Menschen und Erde.
So wenden Sie die Symbole an ...
Vom Aufmalen der Symbole auf Schmerzstellen, Übertragung der Energie auf Wasser, dem Aufmalen auf Röntgenbilder, dem Einsatz der heilenden Zeichen sind keine Grenzen gesetzt. Lassen Sie das Symbol auf sich wirken. Sie können es auch auf Ihr Herz legen und einfach spüren. Achten Sie auf die Gedanken und Gefühle, die beim Betrachten des Symbols aufsteigen. Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn? Meditieren Sie über die Bedeutung des Symbols, die es jenseits der allgemeinen Beschreibungen für Sie hat. Stellen Sie das Symbol für ein paar Tage an einem Ort auf, an dem Sie diese immer wieder einmal ansehen können, etwa an Ihrem Arbeitsplatz. Lassen Sie das Symbol so lange wirken, wie es Ihnen gut tut.
Auf den Körper aufmalen: Einfache Symbole können Sie problemlos direkt auf den Körper, zum Beispiel auf eine Schmerzzone, aufmalen. Sie können das Zeichen auch auf ein (luftdurchlässiges) Pflaster aufmalen und dann mit der Symbolseite zum Körper anbringen.
Auf den Körper auflegen: Legen Sie das Symbol (als Karte oder als abgemaltes Symbol) auf die Schmerzstelle, den Akupunkturpunkt oder die vorher als geeignet getestete Stelle auf. Fühlen Sie eine Weile entspannt, was das Symbol macht.
Bei sich tragen: Tragen Sie die Symbolkarte, das abgemalte oder kopierte Symbol in der Hosentasche, Handtasche ... bei sich, solange es Ihnen gut tut.
Chakren aktivieren: Mit Symbolen kann man Chakren gut harmonisieren bzw. aktivieren. Legen Sie das Symbol auf das Chakra, das Hilfe benötigt (evtl. vorher austesten) und stellen Sie sich dann vor, wie das Symbol in das Energiezentrum hineinfließt.
Mit einem Thema kombiniere: Die Symbolkräfte können mit jedem beliebigen auf einen Zettel aufgeschriebenen Thema kombiniert werden und harmonisieren dann sofort dieses Thema. Der Text wird dabei mit dem Symbol übermalt. Anschließend können Sie damit eine Informationsübertragung, z. B. auf Wasser, machen. (Abb. Zettel mit Traurigkeit + Gaiacode darüber)
Mit positiver Affirmation kombinieren: Das Symbol kann einen Wunsch oder eine positive Affirmation verstärken. Schreiben Sie den entsprechenden Satz auf einen Zettel und malen Sie das Symbol darüber. Anschließend können Sie damit eine Informationsübertragung, z.B. auf Wasser, machen oder die Botschaft z.B. auf Ihr Herz legen. (Abb. Liebesfähigkeit stärken + Rune darüber)
Entstörungssymbole
Das Elektrosmog-Symbol kann Handystrahlung verträglicher machen, indem es auf Geräte aufgeklebt wird.
Das 1-Strich-Symbol dient der Narbenentstörung. Der einzelne Strich wird durch kreuzförmiges Aufmalen über die Narbe zur Entstörung verwendet.
Das Sinus-Zeichen kann jede Situation um 180 Grad wenden, also in ihr Gegenteil verkehren. Probieren Sie es auf einem geschwollenen Insektenstich.
Das Ypsilon-Symbol ist ein positives Verstärkungszeichen, es kann aber auch Negatives verträglicher machen. Unsere Antikörper haben nicht zufällig eine Ypsilonform.
Das balkengleiche Kreuz bringt Schutz und Abwehr, wo dies notwendig ist. In der Informationsmedizin findet es hauptsächlich bei der Wohnraumsanierung Anwendung, um z. B. Wasseradern oder andere geopathogene Zonen abzuschirmen.
Roswitha Stark Ist Homöopathin, Sprachwissenschaftlerin, Buchautorin und ganzheitliche Therapeutin. Arbeitet seit 20 Jahren mit dem Spezialgebiet Geometrien und Heilsymbole. Infos unter: www.roswithastark.de
Strichcoding von Roswitha Stark im Verlag Mankau erschienen 11.2023. Kartenset mit 144 Symbolkarten, farbig, Kartenformat 79 x 120 mm inkl. 64-seitiges Booklet. 29,95 Euro
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Jahresthemen 2024 aus astrologischer Sicht ... von Markus Jehle
Das Jahr 2024 ist - wie bereits das nun zu Ende gehende Jahr 2023 - geprägt vom Übergang von Pluto aus Steinbock nach Wassermann. Steinbock steht für die Vergangenheit, für Ordnung und Struktur sowie für das Fundament und die Regeln, auf denen unser gesellschaftliches Miteinander aufbaut. Wassermann steht für die Zukunft, für Humanität, für das Neue und Unbekannte, das ohne Mut zum Risiko und Bereitschaft zu Veränderungen nicht zu haben sein wird.
Das Spannungsfeld: Vergangenheit - Zukunft
Die von den Zeichen Steinbock und Wassermann sowie durch Pluto symbolisierten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Umwälzungsprozessen und deren Folgen reichen nun immer tiefgreifender in unser privates Leben hinein. Dies setzt Ängste frei und führt zu wachsender Verunsicherung. Wir stehen enorm unter Druck und müssen Lösungen dafür finden, wie wir uns binnen kurzer Zeit von der Bindung an die Vergangenheit lösen und uns in Richtung Zukunft fortbewegen können, ohne unsere Lebensfundamente aufs Spiel zu setzen und die Chancen, die dieser Wandel birgt, leichtfertig zu verpassen.
Im Hin und Her zwischen Vergangenheit und Zukunft, welches das Jahr 2024 maßgeblich bestimmen wird, müssen wir sowohl in persönlicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht uns im Spannungsfeld von Sicherheit und Risiko immer wieder neu verorten und tragfähige Entscheidungen treffen. Dabei treten Sollbruchstellen zutage, die nur schwer zu kitten sind. Können wir weiter unsere Zähne zusammenbeißen und versuchen, durchzuhalten? Oder sehen wir uns immer mehr dazu gezwungen, aus- bzw. umzusteigen und neue Optionen auszuprobieren?
Es tun sich viele potenzielle Spannungsfelder auf, an denen es zu Brüchen und Verwerfungen kommen kann. Was hat sich bewährt, und wo stehen Reformen an? Was muss ein Ende finden, und was muss erneuert werden, damit es weiterhin Bestand haben kann? Worauf können und wollen wir auch in Zukunft weiterhin bauen?
Bruchstellen als Chance
Die Bereitschaft, uns innerhalb kurzer Zeit zu wandeln und zu erneuern, entscheidet maßgeblich darüber, wie zukunftsfähig wir sind. Pluto steht symbolisch für unsere tiefsten Ängste und Befürchtungen - und Wassermann ist das Zukunftszeichen des Zodiaks. Je besser es uns gelingt, unsere Zukunftsängste rechtzeitig zu erkennen und uns konstruktiv mit ihnen auseinanderzusetzen, desto größer sind unsere Chancen, im Konfliktfeld zwischen Alt und Neu zwischen leichtfertigen und notwendigen Risiken unterscheiden zu lernen und unseren Handlungsspielraum zu nutzen.
Der Übergang von Steinbock nach Wassermann stellt eine extreme Bruchstelle im gesamten Tierkreis dar. Wird dieser Übergang durch Pluto vollzogen, wie dies gegenwärtig bedingt durch Rück- und Direktläufigkeit mehrfach hintereinander der Fall ist, kann es einen Knacks geben, einen Riss im Ordnungsgefüge, eine Spaltung und eine Art Schockzustand, die uns durchschütteln und uns ein Aufwacherlebnis bescheren, bei dem uns manches in einem anderen, womöglich auch wenig schmeichelhaften Licht erscheint. Im Idealfall befähigen uns solche einschneidenden Erkenntnisse zu raschem, strategisch klugem und innovativem Handeln.
Wunsch und Wirklichkeit
Zu Neptun, der sich seit 2011 im Zeichen Fische bewegt, hat sich seit März 2023 Saturn hinzugesellt. Die beiden Planeten sind auch das ganze 2024 über im Zeichen Fische unterwegs und werden nach dem Verlassen dieses Zeichens im Februar 2026 im ersten Grad des Zeichens Widder aufeinandertreffen (Konjunktion). Kollektiv betrachtet steuern wir in Zusammenhang mit dieser Konstellation auf eine große Phase der Ernüchterung und Desillusionierung zu. Die Folgen der zunehmenden Vernebelung und Auflösung unseres Wirklichkeitsverständnisses und der damit einhergehenden Flucht in Scheinwelten (Blasenbildung) werden uns 2024 immer deutlicher vor Augen geführt und spätestens 2025 in aller Konsequenz und Deutlichkeit zu sehen sein.
Mit Saturn und Neptun in Fische befinden wir uns in der "kosmischen Ausnüchterungszelle", und wir müssen sehr achtsam sein, damit uns nicht sämtliche Träume und Sehnsüchte abhandenkommen. Durch die Stellung von Saturn sind wir aufgefordert zu überprüfen, wie es um unser Verantwortungsbewusstsein in Bezug auf unser Seelenheil bestellt ist und welchen Situationen und Erfahrungen wir uns schutzlos ausgeliefert fühlen. Was ist es, worunter wir leiden? Wodurch wird es verursacht? Und wie und wodurch kann dieses Leid ein Ende finden?
Unser Einfühlungsvermögen wird gebraucht, und wir stehen vor der Frage, was uns wirklich berührt. Gleichzeitig werden uns die Grenzen unserer Hilfsbereitschaft aufgezeigt. Womöglich geraten wir in Situationen, in denen wir gerne Unterstützung geben und unsere Hilfsbereitschaft zeigen möchten, aus unterschiedlichen Gründen jedoch nicht tun und leisten können, was wir gerne würden. Ein Dilemma, dem wir uns nicht entziehen können und bei dem wir uns womöglich schuldig und hilflos fühlen.
Ohnehin gilt es achtsam zu sein, wo wir allmählich den Halt zu verlieren und abzurutschen drohen. Welche Fundamente sind aufgeweicht? Welche Strukturen lösen sich auf? Welche Wünsche und Träume haben sich nicht erfüllt?
Abgesehen von den möglichen Enttäuschungen und der Ernüchterung, die wir erleben, bieten sich uns in seelischer und spiritueller Hinsicht vielversprechende Wachstumsmöglichkeiten. Neben innerseelischen Reifungsprozessen finden wir leichter als sonst Zugang zu transzendenten Daseinsebenen. Saturn steht für Disziplin und Ausdauer. In diesem Zusammenhang stehen wir als geistig Suchende vor der Herausforderung, inwieweit es uns gelingt, eine spirituelle Praxis fest im Alltag zu verankern. Die Chancen dafür stehen 2024 so gut wie lange nicht.
Gewinne und Verluste
Nicht nur das Zeichen Fische, sondern auch das Zeichen Stier wird derzeit von zwei Planeten gleichzeitig durchlaufen. Neben Uranus, der sich bereits 2018 für einige Monate und endgültig seit März 2019 in diesem Zeichen bewegt, ist auch Jupiter von Mai 2023 bis Mai 2024 in Stier unterwegs. Beide Planetenbahnen kreuzen einander von der Erde aus gesehen am 21. April 2024 und bilden eine Konjunktion.
Glück und Zufall gehen mit dieser Konstellation Hand in Hand, was positive Überraschungen für uns bereithalten könnte. Doch worin unser Glück tatsächlich besteht, das mutet unter Jupiter-Uranus-Konstellationen paradox und widersprüchlich an. Des einen Freud kann des anderen Leid bedeuten. Im Zeichen Stier suchen wir nach Sicherheit, nach beständigen Werten und sinnlichen Daseinsfreuden. Treffen Jupiter und Uranus aufeinander, dann stehen die Verhältnisse Kopf. Was uns gestern noch wertvoll war und sicher schien, kann morgen schon ganz anders sein. Ob und inwieweit die plötzlichen Wendungen, die wir erleben, zu unserem Guten sind, ist möglicherweise erst dann zu verstehen, wenn es uns gelingt, einen Wechsel unserer Perspektive vorzunehmen und außerhalb unseres bisherigen Bezugsrahmens zu denken.
Mit Jupiter und Uranus ist das Glück manchmal zum Greifen nah - sofern wir es nicht verpassen, Risiken einzugehen und günstige Gelegenheiten beim Schopfe zu packen. Die Versuchung ist groß, alles auf eine Karte zu setzen und dabei alles zu verspielen. Das kann sogar befreiend wirken, denn was wir haben, das ergreift auch meist von uns Besitz und hat uns irgendwann. Mit Jupiter und Uranus in Stier kann sich unser Verständnis von Besitz und Werten auf einen Schlag wandeln. Damit wir nicht plötzlich mit leeren Händen dastehen, wo wir uns kurz zuvor noch reich und sicher wähnten, ist ein Umdenken erforderlich, das nur mit einem offenen Geist zu erreichen und zu verwirklichen ist.
Suche nach Erkenntnis
Mit dem Wechsel von Jupiter ins Zeichen Zwillinge, der am 26. Mai 2024 erfolgt, tun sich unzählige neue Fragen auf. Keine davon darf offenbleiben. Es muss auf alles eine Antwort geben, ansonsten verzweifeln wir. Die Schlauberger unter uns sind gefragt, die Deuter, die Welterklärer. Doch woran erkennen wir, welche Antworten klug sind und uns wirklich weiterbringen? Was ist bloß dummes Geschwätz? Unnötiges Gerede? Und können wir einander überhaupt noch zuhören und dazulernen?
Es lohnt sich, aufbauende Gespräche zu führen und dadurch auf Gedanken zu kommen, die uns weiterbringen und unseren Geist beflügeln. Was interessiert uns, was wollen wir hören? Was sind die wichtigen Fragen? Welche Geschichten und Erzählungen ergeben Sinn? Was glauben wir, bereits alles zu wissen? Wo haben wir noch viel Neues hinzuzulernen? Was geht über unseren Verstand? Was sind die Quellen, aus denen wir unsere Informationen beziehen? Wie glaubwürdig sind sie?
Die Liste der von Jupiter in Zwillinge aufgeworfenen Fragen ist endlos lang. Es gilt, Prioritäten zu setzen, die Sinn ergeben und uns zu entscheidenden Erkenntnissen verhelfen. Wir müssen nicht zu allem eine Meinung haben, um mitreden zu können.
Im Juni 2024 verbinden Jupiter und Pluto die beiden Luftzeichen Zwillinge und Wassermann auf harmonische Weise (Trigonaspekt).
Und in der zweiten Jahreshälfte 2024 bilden Jupiter in Zwillinge und Saturn in Fische einen Quadrataspekt. Diese Konstellationen werfen die Frage auf, inwieweit sich die Enttäuschungen, die wir erleben, durch Zuversicht und positives Denken überwinden lassen. Optimismus allein wird nicht genügen, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Wir werden uns und unsere Lebensumstände womöglich viel rascher ändern müssen als wir uns vorstellen können. Darin eine frohe Botschaft zu sehen ist eine Kunst, die erlernbar ist.
Anmerkung:
Natürlich üben die Planeten keinen unmittelbaren Einfluss auf unser irdisches Dasein aus. Doch aus ihrem Umlauf um die Sonne ergeben sich aus geozentrischer Perspektive Rhythmen und Zyklen, die seit Jahrtausenden erforscht werden und die in symbolisch verschlüsselter Form ein Abbild der Entwicklungen und des Geschehens auf unserem Heimatplaneten sind. Nicht die Sterne sind die Ursache dafür, was sich auf der Erde abspielt, sondern wir Menschen.
Markus Jehle: Himmlische Konstellationen 2024 – Astrologisches Jahrbuch. 16,95 Euro erhältlich unter www.chiron-verlag.de
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