Artikel aus der Ausgabe 3/4-2021
Archiv > Artikelarchiv > Artikel_2021
ARTIKEL aus der Ausgabe März/April 2021
- Ich & du und das Ganze ... von Wolf Sugata Schneider
- Spirituelles Handeln in der „Corona-Krise“ ... von Andreas Nebkesenu M. Dommert
- Klafft die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander? ... von Björn Geitmann
- Nach eigenen Schätzen graben – wann, wenn nicht jetzt? ... von Ines Maria. Fischer
- Die Sehnsucht nach Heilung ... von Barbara Kiesling
- Meine „boshafte“ Mutter und das Eisbaden ... von Julia Kratz
- Atmen, Gesundheit und Lebensfreude ... von Hermann Häfele
- Das Geheimnis des bewussten Atems ... von Claus Bühler
- Kakaozeremonie – Eine Heilreise zu dir selbst ... von Deva Burgdorf
- Es geht mir an die Nieren ... von Peter Maier
- Poesie: Wasser ...von Horst Rehmann
Ich & du und das Ganze ... von Wolf Sugata Schneider
Heutzutage ist viel von Teams die Rede, von „Ko-Kreativität“ und Dialog. Warum wird das zurzeit so „gehypt“? Und was die Dialoge anbelangt, wie können die mehr sein, als nur Verständigung: sogar heilsam?
Mir scheint, dass alles das damit zu tun hat, dass unsere Zeit allmählich den Individualismus infrage stellt und das Paradigma, dass wir Einzelwesen sind. Dass wir körperlich wie psychisch Einzelne sind, ausgestattet mit einem freien Willen, die für sich Entscheidungen treffen. Wenn sich diese Wesen nur tief genug selbst erkennen, authentisch sind und sich selbst treu, dann wird für sie alles gut. Und mit ein bisschen Glück und der »unsichtbaren Hand« (Adam Smith) des Marktes auch für die Welt drumrum, die der anderen Einzelwesen und Dinge in ihrer Umgebung. Nach dem Motto: Sorge jeder gut für sich, dann ist für alle gesorgt.
Wir sind Fließgleichgewichte
Dass wir Einzelne sind, ist jedoch eine Illusion. Was das Körperliche anbelangt, sind wir Fließgleichgewichte. Da tut man was rein, und es kommt was raus, das dazwischen ist der atmende, manchmal auch sprechende Mensch. Im Geistigen ist das nicht viel anders: Da tut man per Erziehung was rein, und manchmal kommt auch was dabei raus. Aber ist das einzigartig, was da rauskommt? Nicht wirklich, oder doch nur sehr, sehr selten.
Wer da nur genau genug hinschaut, entdeckt bald, dass die Identitäten der Einzelnen, bei den Lebewesen ebenso wie bei den Dingen, sich aus Teilen zusammensetzen, die von woanders herkommen. Sie mögen in diesem Einzelnen auf einzigartige oder immerhin nur selten vorkommende Weise zusammengesetzt sein, aber die Teile, aus denen du bestehst, sind nicht dein Ureigenstes.
In-dividuum, von lat. dividere, teilen, heißt übersetzt »Un-teilbares«. Das sind wir aber nicht. Wir sind mindestens Di-viduen, eher Multi-viduen. Wir sind vielfach teilbar, und je nachdem, welcher Teil bei uns gerade getriggert wird, so reagieren wir auf den Auslöser.
Souveränität? Selbstständigkeit? Vergiss es! Dieser Haufen von Wirkungsmechanismen bildet sich zwar gerne ein, ein integres Ganzes zu sein. Die ihn kennen, wissen es jedoch besser.
Vom Eingeständnis zum Ausweg
Deshalb sollten wir uns mit unserem Stolz auf unsere Unvergleichlichkeit besser ein bisschen zurückhalten und hier lieber ein paar Tropfen Weisheit einfließen lassen. Das Eingeständnis, dass wir nicht allein sind, nicht einzigartig und nicht unabhängig, ist erstens der Wahrheit viel näher. Zweitens weist es einen Ausweg, und das ist der Dialog mit den anderen dieser seltsamen, durchaus vergleichlichen Multividuen. Den anderen geht es nämlich auch so. Auch sie sind vielfältige Mischwesen in Bewegung, heute anders als gestern, wie das bei »chaotischen Systemen zweiter Ordnung« (das sind Systeme, die auf sich selbst einwirken) eben so ist.
Wenn wir uns im Bewusstsein von »Ich bin wie du« miteinander verbinden, miteinander connecten, wie man das heutzutage nennt, dann sind wir ein Paar, ein Team, ein Schwarm, eine Herde oder eine Gesellschaft. Also Teil von einem Kollektiv, einem größeren Ganzen. Wir sind »Holons«, so hat Ken Wilber das genannt in seiner »Theorie von allem«. Wir sind teilbare Ganzheiten, die wiederum Teile von größeren, ebenfalls teilbaren Ganzheiten sind, ein In- und Miteinander von Holons. Als lebendige Wesen sind wir schließlich auch Teil von Gaia, der Biosphäre der Erde. Jeder von uns ist ein winziger Teil von ihr, auch wenn das zivilisatorische Kollektiv der Menschheit gerade dabei ist, Gaia zugleich auszuplündern und zuzumüllen, so als seien wir hier Fremde. Dabei ist das doch unser Haus, unsere Heimat und Herkunft und sollte auch unsere Zukunft sein und die derer, die nach uns kommen.
Schwarm oder Herde?
Gemeinsam sind wir blöd, zu oft ist das so. Das muss aber nicht sein. Gemeinsamkeit kann auch die Intelligenz des Ganzen erhöhen, das ist dann die viel gepriesene Schwarmintelligenz. Herden sind ebenfalls Kollektive, stehen aber als Metapher für eine intelligente Art der Gemeinsamkeit nicht so gut da. Es gibt in den Kollektiven nämlich auch das Bedürfnis nach Anpassung, bei den stärker tabuisierten „No-Gos“ gehört auch Zwang mit dazu. Das führt dann zur Herdenmentalität der Mainstreams, der großen Ströme. Gegen die anzuschwimmen, ist schwer. Wer zur Quelle will, muss stromaufwärts schwimmen? Ja, aber mitschwimmen ist leichter.
Wann ist ein Kollektiv eher ein intelligenter Schwarm als eine Herde von Mitläufern? Das hat mit dem Bewusstsein der Einzelnen zu tun. Wenn sie wissen, dass sie allein hilflos sind, als Menge von lauter Hilflosen aber gefährlich, dann ist das schon mal ein erster Schritt. Der zweite muss wohl in einer Anerkennung der Qualitäten anderer bestehen: Du bist zwar wie ich, aber doch nicht ganz so wie ich. Du weißt etwas, was ich nicht weiß. Du kannst etwas, was ich nicht kann. Eine Begegnung in diesem Sinne ist kein Anrempeln in einer Herde, auch kein sich Aneinanderkuscheln von Lemmingen, sondern der Beginn des Webens eines Netzwerks.
Die Gesellschaft als Holon
Aus einem solchen Netzwerk kann eine Gesellschaft werden, die sich ihrer selbst bewusst ist. Die sich bewusst ist, dass darin alle Teile einander bedingen und so ein Wirkungsgefüge entsteht. Zu diesem gehört auch die Umwelt mit dem Wasser und der Luft, den Pflanzen und Tieren, der ganzen Biosphäre unseres Planeten. Dazu gehört auch der Erdboden, auf dem wir stehen, wenn er nicht schon von Asphalt oder Beton versiegelt wurde. Oder von schweren Landwirtschaftsmaschinen zerdrückt wurde, weil unsere Wirtschaft ihn wie einen leblosen Rohstoff behandelt, obwohl die Erde doch Teil der Zyklen des Lebendigen ist: Über das Essen nehmen wir sie in uns auf, und wenn unser Körper zerfällt, kehren wir dorthin zurück, sei es per Beerdigung oder per Asche, die in den Wind gestreut wird oder ins Meer, in Regionen, wo die Behörden noch so viel Freiheit und Zugehörigkeit erlauben.
Und das Weben dieses Ganzen geschieht nicht nur außen, sondern auch innen, im Verweben unserer inneren Teile zu einem Lebbaren, möglichst sogar integren, integralen Ganzen. Wie wir außen miteinander verbunden sind, beschreibt die Ökologie. Wie wir es innen sind, die systemische Psychologie.
Das Weben des Ganzen
Ob der Dialog ein innerer ist in der Zwiesprache mit mir selbst oder ein äußerer mit dir: Der Dialog ist der Ort, wo dieses Ganze gewoben wird. Vielleicht so, wie die zwei Nadeln beim Häkeln aus zwei Fäden eine Masche bilden, aus der schließlich ein ganzer Pullover wird. Hoffentlich ein weicher, wärmender Pullover und nicht eine Zwangsjacke für die Psychiatrie oder eine Uniform fürs Militär. Kommt drauf an, wie wir häkeln, stricken, weben und so unser kleines Leben gestalten. Jede Masche zählt. Auch die größten und schönsten Teppiche bestehen, vielen kleinen Verknüpfungen, und jedes komplexere Lebewesen besteht aus vielen einzelnen Zellen, die zwar Einheiten sind, aber nicht vereinzelt.
Wenn nun du und ich miteinander sprechen, tanzen oder Liebe machen, miteinander kooperieren oder konstruktiv streiten, einander lesen oder schreiben, ausweichen oder standhalten, dann sind das alles Dialoge. Verbale, körperliche oder abstrakt strukturelle. lm Prozess des Verwebens wissen wir oft noch nicht, wie aus meiner These und deiner Antithese je eine Synthese hervorgehen soll, und wie aus unseren so verschiedenen Schritten je ein Tanz entstehen kann. Im Bewusstsein, dass wir im Grunde nicht verschieden sind, gelingt das jedoch. Wir könnten es Dialog nennen. Ist er heilsam? Wenn ich dich nicht als etwas Fremdes verstehe und behandle, ja, dann ist der Dialog heilsam.
Wolf Sugata Schneider, Jg. 52. Autor, Redakteur, Stand-Up-Philosopher. 1985–2015 Hrsg. der Zeitschrift Connection. Kontakt: schneider@connection.de, Blog: www.connection.de. Seminare: www.bewusstseinserheiterung.info
Spirituelles Handeln in der „Corona-Krise“ ... von Andreas Nebkesenu M. Dommert
Die Gesellschaft steht vor einem Umbruch, der durch Konfrontation gezeichnet ist. Wissenschaft, Fakten, Zahlen und daraus resultierende Vorgaben aus Politik und Gemeinwesen prägen diese Zeit. Dagegen stehen Ängste, Unsicherheit, Zweifel und Widerstand in unterschiedlichsten Formen. Die Institutionen der Medizin haben das Sagen. Sie schützen und beruhigen uns. Bemerkenswert ist jedoch die Unterdrückung anderer Erklärungsversuche. Alternativmedizin, alternative Behandlungsstrategien und spirituelle Sichtweisen werden nicht mehr akzeptiert, an den Rand gedrängt und in ihrer Relevanz nahezu ausgelöscht. Es mutet fast wie ein Kulturkampf an.
Um ein spirituelles Handeln in diesem Zusammenhang zu beschreiben, wie es aus einem schamanischen Verständnis heraus möglich ist, möchte ich in diesem Beitrag die Kerngrundlage der moderne Wissenschaft am Beispiel der Evolutionstheorie hinterfragen und darauf folgend einen schamanisch rituellen Weg aufzeigen, der von denen praktiziert werden kann, die sich zur Arbeit an der Erde berufen fühlen.
Erschaffen ist keine Evolution
Der wissenschaftliche Kontext einer Evolution des Lebens hat unser Denken und Fühlen geprägt. Die Theorie der Entstehung von Pflanzen, Tieren und Menschen aus Mikroben, in einer Entwicklungsfolge vom Mehrzeller bis hin zum Homo Sapiens, gehört zum Standard heutiger Bildung. Damit verbunden sind unser Lebensgefühl und die Wahrnehmung von Natur. Selbst mitmenschliche Beziehungen, der Aufbau und die Funktion unserer Gesellschaft, Wissenschaft, Medizin und Kultur können alle mehr oder weniger geprägt sein von diesem sachlichen Grundverständnis. Aber wir sehen damit uns und das Leben vermutlich aus dem Blickwinkel einer Unwahrheit. Unser Leben könnte reicher sein, mehr Bedeutung haben und sich an Dingen ausrichten, die wertvoller wären. Ein gewandelter Blickwinkel auf uns und den Ursprung des Lebens macht dies möglich.
Ich möchte in diesem kurzen Beitrag ein anderes Bild über die Erschaffung des Menschen und der Natur vorstellen, um dadurch das Bild über uns und die aktuell erlebte Pandemie zu beleuchten. Interessant wären in diesem Zusammenhang auch die vielfältigen Bestrebungen zu beschreiben, die das Ziel haben, die Lehre der Evolution ad absurdum zu führen – dies besonders in den USA – worauf ich jedoch nicht näher eingehen möchte.
Die mythologischen Quellen vieler Völker erklären den Anfang in erstaunlich ähnlicher Weise. Diese Übereinstimmungen habe ich untersucht und festgestellt, dass sie vergleichbar sind mit der Schöpfungsgeschichte, wie wir sie aus der hebräischen Bibel kennen.
Da die Verse der Bibel sehr bekannt sind, möchte ich anhand dieser ein Weltbild beschreiben, das denen der Kreationisten nahe kommt. Darin ist die Stimmigkeit und Schönheit eines spirituellen Weltbildes zu fühlen.
„Am Anfang war das Licht“ ist eine, auch von der heutigen Wissenschaft vertretene Wahrheit. Nur, die wissenschaftliche Erklärung für dieses „Licht“ ist der Urknall. Aus diesem hätten sich dann rein zufällig alle weiteren Lebensformen entwickelt ...
Wie könnte eine andere Sichtweise aussehen?
Mit einer anderen Sichtweise ist auch ein anderes Lebensgefühl verbunden, eine andere Wahrnehmung, ein anderes Bewusstsein. Das der Evolutionslehre entgegengesetzte Lebensgefühl ist mystisch und geheimnisvoll. Auch die Wissenschaft kann vieles nicht erklären. Aber sie möchte unser Verständnis der Welt nicht beim Akzeptieren des Unbegreiflichen, Numinosen, belassen. Vielmehr ist sie bestrebt, uns darzulegen, dass am Ende alles erklärbar sei. Genau das Gegenteil ist der Fall, wenn wir uns auf eine Weltsicht einlassen, die uns fortträgt vom Erfassbaren und hinführt zu dem, was intuitiv ist und intuitiv bleiben darf. Das intuitive Erfassen des Anfangs besitzt diese Magie, diesen Zauber, den alle Völker in ihren geheimnisvollen Geschichten über unseren wahren Ursprung erzählen. Sie berichten: „Das Heraustreten des Geistigen in die Materie war der Beginn“. Etwas, das hervorkommt, wird sichtbar. Der Mensch erschien zuerst als Licht, als Lichtgestalt aus dem Dunkel einer verborgenen Welt.
Als Lichtwesen war der Mensch zart und kaum manifestiert. Die Form war zu erkennen. Das Gesicht, die Hände und Kleidung. Dann kam die Stimme, der Mensch begann zu sprechen in dieser Welt. Ebenso entwickelte sich das Erscheinen der Tiere, Blumen und Bäume. Mit ihnen allen zusammen kam der Mensch gleichzeitig in diese Welt. Alles manifestierte sich begleitend, wurde immer fester und materieller. Manche Wesen blieben eher im Zarten, andere wurde schwerer und gröber.Alles, was ist, war schon vorhanden. Alles ist ewig, war ewig und wird immer ewig bleiben. Das Erscheinen in den Welten, das Heraustreten aus der geistigen Welt in diese Welt ist das, was Schöpfung genannt wird. Im Hebräischen kann es beschrieben werden durch die Begriffe „Jeschli Jesch“, das vorhandene Sein, das aus dem Jeschli Ayin, dem unsichtbaren Sein heraustritt. Schöpfung ist demnach das Verborgene, das sich manifestiert.
Mit diesem Bewusstsein verbunden ist die Vorstellung eines Vorhanges zwischen uns und der Anderwelt: Der Ursprung des Lebens aus einer Welt, die wir nicht sehen können und die uns doch so nahe ist, denn aus ihr leben wir, ziehen wir das „Prana“, die Lebenskraft. Unser Herz schlägt und erhält seine Impulse von dort. Unsere Gedanken ziehen von jener Welt in diese und bedingen unsere Handlungen. Getragen vom Feinen des Geistigen, wirken wir im Groben der Materie. Mit der Aufklärung kam dieses Wissen in Vergessenheit. Ein neues, modernes Lebensgefühl erfasste die Menschen und dies währt bis zum heutigen Tage.
Die jetzige Krise (ab 2020 ...) wird aus dem Blickwinkel wissenschaftlicher Theorien, mittels Vermutungen und Empirik bewältigt. In diesem Beitrag möchte ich nun eine andere Sichtweise präsentieren, die die rituelle Arbeit „hinter dem Vorhang“ in den Mittelpunkt setzt. Zuerst möchte ich dabei auf die Wichtigkeit der Balance aller Lebenskräfte eingehen. Aus ihr ziehe ich dann Folgerungen für den Aufbau und die Deutung der schamanischen Rituale, die einen Beitrag zur spirituellen Krisenbewältigung darstellen können.
Der Weg zur Neuen Zeit benötigt Balance
Im bevorstehenden Prozess der Energetisierung des Planeten Erde und seiner vielfältigen Lebewesen für die „Neue Zeit“, bedarf es einer Balancierung aller Kräfte. Das Herstellen von Gleichgewicht ist dabei aus mehreren Blickwinkeln wichtig:
Umgestaltungsprozesse von Energien sollen abgestimmt und behutsam sein. Auch wenn das Ziel, ein „Neues Zeitalter“, an sich erstrebenswert ist, soll der Weg dorthin niemanden verletzen. Die Anpassung der Erdenergie an das vorhandene göttliche Muster darf und soll nicht im Chaos enden
Der „Aufstieg der Erde“ geschieht gerade durch die Herstellung einer feineren Balance. Es ist nicht das „Verlassen eines unliebsamen Zustandes“, in dem wir uns von allem verabschieden, sondern eine größere Ausgewogenheit allen bestehenden Lebens.
Balance bedeutet Harmonie und diese ist ein Prinzip der Natur. Das Erfordernis einer ausgleichenden Vorgehensweise auf dem Weg in eine neue Welt ist nur dann natürlich und wird nur dann von der Natur und ihren Kräften unterstützt, wenn sie ihre Prinzipien anerkennt.
Einschätzung der Lage
Für eine konkrete Arbeit mit diesem Wissen versuche ich nun eine Einschätzung der heutigen Lage zu formulieren, um daraus die nötigen Folgerungen für eine greifbare, spirituelle Intervention in der bestehenden Krise abzuleiten:
Nach 100 Jahren geschieht offensichtlich eine Re-Traumatisierung vergangener Vorfälle, Unglücke, gesellschaftspolitischer Probleme, aber auch nicht erfolgter, spiritueller Entwicklungen. Was durch die spirituelle Arbeit der vielen Menschen seitdem auf unserem Planeten, auch in der westlichen Welt geschehen ist, hat Schlimmeres verhindert. Die Energie der Weltkriege wurde auf ein feineres Niveau gehoben. Was wir nun erleben, bezeichne ich zwar als „Kriegsrhetorik“, doch glücklicherweise auf einer feinen Ebene.
Die Erscheinung des Virus ist sehr vage und nur auf der Ebene der Luft, des Prana ermittelbar. Durch ein Impfen reicht sie nun allerdings hinunter in die gröberen, manifestierten Ebenen. Das Einbeziehen der Natur, ihrer Kräfte, ihrer Mysterien und ihrer feinstofflichen Wesen ist unabdingbar für neue, wichtige, harmonische Entwicklungsimpulse. In einer näheren Betrachtung möchte ich Vorschläge machen, wie diese Arbeit aussehen könnte. Die vorgestellten Rituale sind Teil meiner eigenen Arbeit.
Von der Natur verlangte weitere Vorgehensweisen
Die Einbeziehung von Magie in unsere Welt ist der notwendige Schritt. Damit ist es verbunden „magische Orte zu schaffen“, in denen die Natur verehrt wird. Altäre und Schreine für die Naturwesen sind das Ziel.
Die vier Elemente Feuer, Erde, Wasser, Luft mit ihren feinstofflichen Repräsentanten, den Naturwesen, müssen mit der menschlichen, kosmischen Seele zu besserem Einklang geführt werden. Besonders die Wasserwesen erschaffen Gleichgewicht, denn es ist die Kraft und das Vermögen des Wassers einen Ausgleich zu erschaffen. Vom Anbeginn war es das Wasser und seine heiligen Geister, die unsere Welt gestalteten. Sie erreichten dies, indem sie das anfängliche Chaos beschwichtigten und einen Ausgleich aller Kräfte herbeiführen konnten.
Nymphen-Heiligtümer gehörten in alter Zeit zu den heiligsten Orten der Verehrung unserer Vorfahren. Durchgängig, von der Antik bis ins Mittelalter, wurden auch in Europa die heiligen Quellen, Flüsse und Seen gehuldigt und verehrt. Ein Beispiel ist die, direkt am Meer gelegene, süße Quelle der Arethusa in Sizilien. Seit tausenden von Jahren wird sie bis in die heutige Zeit geschützt. In ihrer Nähe ist immer noch die feine Präsenz himmlischer Wasserwesen zu spüren. Damit ist das Geheimnis dieser Quelle auch für uns noch erfahrbar.
Die Wasserentitäten warten auf unsere Opfergaben
Schreine für die Wassergeister, an Flüssen und Seen, am Meer und an Quellen, an neu gefundenen und an alten heiligen Orten, sind wichtig für das Gleichgewicht auf feinstofflicher Ebene. Sie sind der Schlüssel für eine neue Form der Erdarbeit und sollte von Menschen, die einen Zugang zur Erde haben, als Schatz verstanden werden, durch den es möglich ist, die Welt zu beschenken mit mehr Frieden, Freundlichkeit und Vertrauen.
Auswirkungen der Verehrung von Naturerscheinungen
Durch die Verehrung der Naturerscheinungen in Schreinen und Altären wird von einem Menschen ein spiritueller Weg gewählt, der fortführt von einem egoistischen Verständnis. Viele spirituelle Wege unserer Zeit sind eher geneigt, innere Arbeit zu vollführen. Die jetzige Situation ruft jedoch nach innerer und äußerer spiritueller Arbeit. Der Himmel will auf die Erde kommen, deshalb ist es wichtig, die Signale der Zeit zu verstehen.
Andreas Nebkesenu M. Dommert und seine freie Gruppe begehen Jahresfeste, bereiteten gemeinsame Rituale, Heilungsfeste für die Erde und andere Feiern vor. In allen spirituellen Handlungen vibriert die Freude und das Glück des Lebens. Mehr Infos auf www.earthshrine.net
Klafft die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander? ... von Björn Geitmann
Viele Menschen haben den Eindruck, dass die Schere zwischen armen und reichen Menschen immer weiter aufklafft. In diesem Beitrag schauen wir uns einmal an, ob dem wirklich so ist. Es gibt immer mehr arme Menschen, die ein geringes Einkommen haben. Und es gibt einige wenige Menschen, die immer reicher werden. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass sich die Reichen auf Kosten der Armen bereichern. Und sogar in der aktuellen Corona-Krise können wir feststellen, dass sehr viele Menschen in die Röhre gucken und leer ausgehen. Die Geschäfte schließen. Die Gastronomie macht keine Umsätze mehr. Die kleinen Selbständigen und die vielen angestellten Mitarbeiter haben keine Einkünfte mehr oder nur noch geringe Einnahmen.
Und dann gibt es Einzelpersonen und Firmen, für die ist die Corona-Krise eine wahre Goldgrube. Bei ihnen floriert das Geschäft. Der Rubel rollt. Die Einnahmen fließen. Die Umsätze erreichen neue Höchstwerte. Es könnte gar nicht besser laufen. Die Krise führt zu einem unerwarteten Reichtum. Insbesondere die Hersteller von Produkten, die derzeit mehr denn je gefragt sind, können sich die Hände reiben, zum Beispiel die Maskenproduzenten, Testhersteller, Visierverkäufer sowie all die vielen Online-Firmen und Internet-Marktplätze. Überhaupt erlebt die gesamte digitale Branche einen großen Schub nach vorne. Die Digitalisierung und der Ausbau der virtuellen Welten schreiten mit großen Schritten voran.
In diesem Zusammenhang können wir also leicht erkennen, dass nicht nur die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander klafft, sondern auch die Schere zwischen wirklichem Leben, körperlichen Erfahrungen, weltlichen Erlebnissen auf der einen Seite und virtueller Welt durch Digitalisierung, künstlicher Intelligenz, sowie Entfremdung von der Natur und vom Menschsein auf der anderen Seite.
Doch ist dies wirklich so? Klaffen die Welten wirklich auseinander? Entsteht tatsächlich ein Ungleichgewicht? Verlieren wir die Harmonie und unsere natürliche Balance? Droht die ganze Welt zu kippen, umzufallen und aus dem Ruder zu laufen?
Und schließlich können wir erkennen, dass neben der Entwicklung und dem Ausbau von künstlicher Intelligenz auch noch eine weitere Entwicklung immer mehr Raum einnimmt: die Entwicklung unserer Spiritualität. Es gibt immer mehr Menschen, die sich ihrem Geist-Sein zuwenden.
Und es gibt auch immer mehr Menschen, die sich von dieser Ebene des Geist-Seins, der Spiritualität und der „anderen Daseins-Ebenen“ immer vehementer abwenden und abgrenzen. Sie wollen davon einfach nichts wissen. Sie wollen die Ebene des Feinstofflichen einfach nicht wahrhaben.
Es gibt immer mehr Menschen, die vertrauen blind den anderen, der Regierung, den Lehrern, den Fachleuten, den Anführern, den Forschern, den Wissenschaftlern und Ärzten – den wissenschaftlichen Untersuchungen, Studien, Forschungsergebnissen – den Zahlen und Worten, die auf Papier geschrieben stehen – anstatt ihrer inneren Stimme, ihrem eigenen Herzen, ihrem Inneren Kind, ihrem Bauchgefühl, ihrer natürlichen Intuition, sich selbst im Herzensfeld.
Da sind also Menschen, die vertrauen „den anderen“ und meinen, „die anderen“ werden es schon richten und „die anderen“ tragen die Verantwortung. Und dann sind da diejenigen Menschen, die wollen die Verantwortung für ihr Leben selbst tragen, die nehmen sich selbst in die Pflicht, die fassen sich an die eigene Nase, die wissen selbst, was für sie gut ist und die verweigern sich, wenn andere Menschen über ihr Leben bestimmen und so tun, als ob sie es besser wüssten, was für sie gut und richtig ist.
Wir können dies vergleichen mit unserer Situation damals in unserer Kindheit: Damals als wir ein Kind waren, da wussten zumeist unsere Eltern immer besser, was für uns gut ist. Wir sollten eine Jacke anziehen, wenn wir rausgehen. Wir sollten dieses tun und jenes unterlassen. Wir sollten auf unsere Eltern hören und uns brav und artig fügen. Und viele Menschen leben in diesem „Kind-Status“ auch noch heute, obgleich sie bereits erwachsen sind. Sie hören auch noch als Erwachsene auf die Vorstellungen ihrer Eltern (der Gesellschaft, der Regierung, der Fachleute, der Obrigkeit). Sie folgen nach wie vor den Werten, Vorstellungen, Erwartungen, Lebenseinstellungen, Ansichten und Meinungen, Benimmregeln und Normen, die sie damals als Kind gelernt und verinnerlicht haben.
Und wir können feststellen, dass auch hier eine Schere weit aufklafft. Es ist die Schere zwischen den Menschen, die selbst die Verantwortung für ihr Leben in die Hand nehmen und tragen wollen und denjenigen, die anderen die Verantwortung für ihr Leben, ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit geben/überlassen.
Doch kehren wir einmal zurück zu der Schere zwischen Arm und Reich. Aus spiritueller Sicht gibt es keine Armen. Es gibt keine armen Menschen. Jeder Mensch ist reich. Jeder Mensch lebt in Fülle. Die einen leben in Reichtum und Fülle, indem sie in einer Villa mit Swimmingpool leben, viel Geld und üppigen Besitz haben. Ihnen mangelt es an nichts – so könnte man glauben. Und die die anderen, die Armen, leben in ärmlichen Verhältnissen. Vielleicht sind sie sogar krank, von Schmerz und Leid gezeichnet, müssen mit wenig Geld über die Runden kommen, haben kaum etwas zu essen und jammern und klagen tagein tagaus. Diese Menschen sind arm – könnte man meinen. Doch so ist es nicht. Alle Menschen sind reich. Alle Menschen leben in Fülle. Alle Menschen haben ein reich gesegnetes Leben. Die Frage ist: Womit ist das Leben reich gesegnet? Die Frage ist: Worin besteht die Fülle?
Und hier können wir Unterschiede feststellen: Bei „den Reichen“ besteht die Fülle in materiellen Gütern, Geld, Besitztümern, Hab und Gut, materiellem Wohlstand, materiellem Reichtum. Es sind Reichtum und Fülle auf der oberflächlichen Ebene der Dinge. Bei „den Armen“ besteht die Fülle im Arm-Sein (im Mangel-Leiden, im Opfer-Sein). Ihr ganzes Leben ist voll von Arm-Sein („voller Mangel“). Dies mag paradox klingen, jedoch nur für unseren Verstand. Arme Menschen haben und erleben ganz viel Arm-Sein.
Noch deutlicher wird dies bei den kranken Menschen. Bei „den Kranken“ besteht die Fülle im Krank-Sein. Kranke sammeln Krankheiten. Kranke häufen in ihrem Leben Krankheiten an. Kranke leben in einer Fülle von Schmerz und Leid und Kummer und Jammern und Klagen. Auch dies ist Fülle. Auch dies ist Reichtum. Es sind Reichtum und Fülle auf der Erfahrungsebene von Leid und Schmerz, von Kummer und Leid, von Mangel und Opfer-Sein.
Und dann gibt es Menschen, deren Leben mit Liebe reich gesegnet ist. Bei „den Liebe-Menschen“ besteht die Fülle im Lieben. Diese Menschen haben vielleicht nicht mehr als Maria und Josef im Stall, doch sie sind reich und erfüllt in ihrem Herzen. Manch ein „Landstreicher“ führt ein erfüllteres, „reicheres“ und zufriedeneres Leben als so mancher Millionär. Der glückliche, zufriedene Landstreicher würde sein „armseliges“, „reiches“ Leben nicht mit dem Millionär tauschen wollen. Der Millionär wird eines Tages all sein Hab und Gut verlieren und zurücklassen müssen. Spätestens der Tod wird den Millionär von all seinen Dingen, seinem Geld, seinem Reichtum und seinem Besitz trennen. Doch der „Landstreicher“ kann seine Liebe und seine innere Glückseligkeit und Zufriedenheit (sofern er diesen „Bewusstseinsgrad“, diese Achtsamkeit/Selbstliebe für sich erlangen konnte) leicht mit hinübernehmen in die jenseitigen Welten – in den Himmel. Der Landstreicher kann und darf und wird seinen Reichtum behalten. Er braucht nicht zu befürchten, irgendetwas verlieren zu können, weil er keine weltlichen, dinglichen Dinge besitzt.
Die Schere zwischen Arm und Reich klafft also nur bei oberflächlicher Betrachtung immer weiter auseinander. In Wirklichkeit sind alle Menschen gleich reich und führen ein sehr erfülltes Leben. Was wir aber beobachten können, ist, dass die Schere der Inhalte – also was wir wählen, womit unser Leben reich und erfüllt sein soll – immer weiter auseinander geht. Es sind sehr, sehr, sehr, sehr viele Menschen, die entscheiden sich dafür, ihr Leben mit Angst zu füllen.
Immer mehr Menschen leben in einer Fülle von Angst und Angst machenden Gedanken. Immer mehr Menschen leben in einer Fülle von Verunsicherungen. Sie erleben in sich selbst einen großen Reichtum an Unsicherheiten, Zweifeln, Sorgen, Nöten, Schuldgefühlen und Verzweiflung. All diese negativen Energien erfüllen sie, füllen ihr Leben und ihren Alltag aus und begleiten diese Menschen auf Schritt und Tritt.
Wir haben einen freien Willen. Und wir haben die freie Wahl, mit welchen Energien wir unser Leben anfüllen und bereichern wollen. Wir können und dürfen selbst entscheiden, in welchen Energien wir baden wollen, in welchen Energien wir ein Vollbad nehmen wollen.
Jeder Mensch trägt selbst die volle und alleinige Verantwortung dafür, in welche Badewanne er einsteigt. Das Leben bietet uns alle möglichen Badewannen mit allen möglichen Energien an. Und natürlich gibt es auch diejenige Badewanne, die uns gewohnt und vertraut vorkommt und in der wir seit unserer Kindheit jeden Tag baden. Doch ob wir auch heute wieder in dieselbe Badewanne einsteigen, in der wir seit unserer Kindheit baden, das entscheiden wir heute selbst, denn wir sind inzwischen erwachsen.
Das Leben stellt uns alle Badewannen hin. Und jede Badewanne wird vom Badewannenbesitzer umworben. Jeder Badewannenbesitzer preist seine Badewanne als „den Himmel auf Erden“ an. Doch wir sind frei darin, selbst auszuwählen, wie wir uns entscheiden. Wir können nur eine einzige Badewanne auswählen, alle anderen Badewannenbesitzer müssen wir enttäuschen. Wir sagen nur zu einer Badewanne „Ja“ und zu allen anderen Badewannen sagen wir „Nein“.
Und wenn unsere Eltern, die Wirtschaft, die Ärzte, die Pharmaindustrie oder die Regierung ihre Badewanne als „die ultimative Lösung“, als „die einzig wahre Wahrheit“, als „das grandioseste Glück“ anpreisen, so können wir nur erkennen, dass jeder Badewannenbesitzer von seinem eigenen Produkt sehr überzeugt ist.
Und hieraus können wir dann – scharfsinnig wie wir sind – den klugen, weisen und richtigen Rückschluss ziehen, dass wir in keine Badewanne einsteigen sollten, denn alle Badewannen sind aufgefüllt mit Fremdenergien. Vielmehr sollten wir unsere eigene Badewanne bauen und mit unserem eigenen Wasser – mit unserer ureigenen Energie – befüllen, denn nur in unserer eigenen Badewanne werden wir tatsächlich unsere eigene Glückseligkeit und Zufriedenheit – ja Frieden – finden können.
Der Clou ist also, keine der dargebotenen Badewannen zu nehmen, keine der angepriesenen Badewannen zu nutzen, alle Badewannen stehen zu lassen und links liegen zu lassen, und dann die eigene Badewanne im eigenen Leben aufzustellen und genüsslich ein Vollbad in der ureigenen Energie unserer Selbstliebe zu nehmen. Dies ist dann wahres, erwachtes Erwachsen-Sein.
Mit diesem Schritt bereichern wir die Welt. Denn wir können unsere Badewanne einmalig und einzigartig gestalten. Wir können und dürfen bunte Blumen und schöne Muster innen und außen auf die Badewanne malen. Wir können uns unser Lieblingsduftwasser einlassen. Wir dürfen in Seetang baden oder in einer Moorpackung oder in einer Lehmmatsche oder in Gold oder in Entenflott oder in kristallklarem Quellwasser oder in Eiswasser oder in warmer, zerflossener Butter oder in Gelee oder in Salzwasser oder, oder, oder …
Es ist unsere Badewanne und es ist unsere Erfahrung. Und jeder darf mit ansehen, wie verrückt wir sind und was wir Lust haben auszuprobieren und zu genießen. Es ist unser Leben, unsere Freude und unsere ureigene Verrücktheit und Lebenslust.
Auf diese Weise erlauben wir, dass zwischen uns selbst und „den anderen“ eine Schere aufklafft, weil wir einfach anders sind als alles, was es schon gibt.
Wir sind anders. Wir sind einzigartig. Wir sind besonders. Wir sind einmalig. Und wir erlauben uns, dies jetzt auch zu leben, zu zeigen und zu erfahren.
Wir erlauben uns, uns selbst unsere eigene Einzigartigkeit zu zeigen. Und die anderen dürfen daran teilhaben, wenn sie denn Lust dazu haben. Vielleicht ist für sie ein Impuls dabei, der sie dazu inspiriert, ihrerseits ihre eigene Einzigartigkeit anzupacken, auszudrücken, sich selbst zu zeigen und vor sich selbst aufrichtig zu leben. Und so ist das „Schere-Aufklaffen“ unsere neue Normalität, denn jeder darf noch viel mehr anders sein als jeder andere.
In der Tierwelt ist dies bereits die Realität. Der Pinguin ist vollkommen anders als die Giraffe. Und das Nashorn ist vollkommen anders als die Qualle.
Und so dürfen nun auch wir Menschen „vollkommen anders sein“. „Anders sein als die anderen“ ist erlaubt. „Anders sein als die anderen“ ist unsere neue Lebensqualität. Und ein jeder darf in seiner Badewanne eine Menge Spaß haben. Ich wünsche allen von Herzen viel Spaß beim Planschen.
Björn Geitmann: „Das Leben ist leicht“ ist seine klare Haltung. Er lebt dies in authentischer und mitreißender Art und Weise. Der Name „Eine Neue Ordnung“ ist dabei Programm – und so ist dieser Titel mehr als nur ein Motto, es ist die gelebte Lebensphilosophie eines spirituellen Lehrers unserer Zeit, der die Welt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf zu stellen verspricht. Auf dem Weg über die Brücke ins Licht dreht sich das Leben um 180 Grad. Nach „der alten Ordnung“ war unser bisheriges Leben vor allem durch unsere Identifikation mit unserem Ego, mit unserem Körper sowie mit dem, was wir „unser Leben“ nennen, bestimmt.
Die Buchreihe „Eine Neue Ordnung – Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen“ (Band 1–3) und das Buch „Faszination menschliche Kommunikation – Liebe Dich selbst, sonst liebt Dich keiner!“ sind erhältlich unter www.datgeitman.de/eno3. Weitere Infos unter www.datgeitman.de/lichtschule_bjoern_geitmann
Nach eigenen Schätzen graben – wann, wenn nicht jetzt? von Ines Maria. Fischer
Die Ereignisse der Monate seit März 2020 bis jetzt Anfang 2021 führten zu bis dahin unvorstellbaren Veränderungen. Für viele bedeuten sie einen nie da gewesenen Kummer in ihrem Leben – sowohl beruflich als auch privat.
Mitten im Leben ausgebremst
Schon einmal im Frühjahr 2020 und erneut ab Herbst 2020 wird uns vieles von außen auferlegt, schränkt uns überraschend ein, erschüttert unsere Grundfeste. Nahezu alles bis dahin Gewohnte und Vertraute kommt weiterhin andauernd zum Stillstand. Ein Ende ist ungewiss.
Und nun? „Zwangsverordnet“ gewissermaßen, werden wir auf uns selbst zurückgeworfen. Wir werden dazu eingeladen, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Wir erhalten die Chance, den Menschen in uns auf ungewohnte Weise kennenzulernen. Allmählich finden wir uns wieder und vielleicht auch „irgendwie“ zurecht. Langsam kommen wir zur Besinnung und ahnen, was all das möglicherweise auch beruflich bedeuten kann und für viele von uns auch schon zur Folge hatte.
Wie weiter jetzt?
Während zunehmend Ablenkung und Lärm im Außen sterben, stirbt mit ihnen so manche berufliche Tätigkeit oder auch Existenz. Vieles von dem, was gerade geschieht, erleben wir als unerfreulich bis fatal. So manch Auferlegtes bleibt nicht nachvollziehbar und es entsteht der Eindruck, dass unser Lebensschiff mächtig in Schieflage geraten ist. Verärgerung darüber oder Widerstände sind menschlich, doch meistens hinderlich, denn wir verausgaben unsere wertvolle Lebensenergie. Das nutzt auf die Dauer weder uns selbst noch anderen.
Wagen wir es, innezuhalten und still zu werden. Ganz still. Das „Geplapper“ in unserem Kopf allmählich ins Leere laufen zu lassen und einer, vielleicht noch nie in der Form da gewesenen, inneren Stimme zu lauschen – Ihrer Stimme – bevor Sie weitere, berufliche und damit ihr Leben beeinflussende Entscheidungen treffen.
Eigenen Anker werfen – Sinne schärfen – Blick nach innen richten
Was sagt Ihnen Ihre innere Stimme? Lauschen Sie. Wann haben Sie sie das letzte Mal wirklich wahr und ernst genommen sowie auch auf sie gehört und entsprechend gehandelt? So ist der Zeitpunkt heute besonders günstig, endlich Ihren Spürsinn wieder aufzunehmen und zu fragen, ob das, was Sie beruflich tun oder getan haben, auch das ist, was Sie tatsächlich gerne tun oder wozu Sie sich berufen fühlen? Oder haben Sie längst derartige Wunschvorstellungen, schleichend oder resignierend, aufgegeben? Haben Sie seither nur noch funktioniert und Erwartungen anderer erfüllt? Dann ist jetzt Zeit, den Richtungswechsel vorzubereiten, indem Sie Ihre Einstellung zu den Dingen verändern, als die „letzte menschliche Freiheit“ (Viktor Frankl).
Innere Einstellung ändern
Wir haben die Wahl, nun all unsere Sinne zu schärfen, unseren inneren Dialog an die Tagesordnung zu rufen um ihn auf eine neue Qualität zu heben, während wir den Fokus nach innen auf das richten, was uns wirklich wichtig ist. Uns zu trauen, erst einmal uns selbst gegenüber der Mensch zu sein, der wir wahrhaft sind. Mit allem, was zu uns gehört. Besinnen wir uns auf Einfaches zurück und erforschen die unendlich große Fülle in uns. Richten wir an uns selbst die wichtigsten Lebensfragen, auf die es ankommt, vorausgesetzt, wir sind auf authentische Antworten aus.
Wofür sind Sie zum Beispiel dankbar? Für Ihr Leben? Für das, was Sie bisher bewirkt haben – für sich, für andere, für die Welt? Wer war unterstützend an Ihrer Seite oder ist es weiterhin?
Gedanklich können wir dabei unser (Berufs-)Leben ohne Drama an uns vorbeiziehen lassen. Uns erinnern, welche Menschen und Entscheidungen uns besonders geprägt oder verändert haben. Vielleicht waren auch Berufsentscheidungen dabei, ohne dass Sie vorher wussten, ob Sie über die dafür notwendigen Fähigkeiten verfügen. Möglich, dass Sie in Ihrer Rückschau darüber staunen, wie sie manches geschafft oder gestemmt haben, das nicht zu schaffen schien. Welcher Ihrer Fähigkeiten haben Sie sich dabei (bewusst oder unbewusst) erfolgreich bedient? Würdigen und bejahen Sie zunächst all das, was Sie bisher gegeben haben oder auch das, was Ihnen gegeben wurde. Vielleicht stellen Sie fest, an manchen Stellen Ihres Lebens von Ihrem (Berufs-)Weg oder -Wunsch abgewichen zu sein. So richtig glücklich fühlen wir uns erst wieder, wenn wir spüren, wieder auf dem richtigen Weg zu sein. Wenn wir das, was wir tun, auch von ganzem Herzen gern tun, es uns sinnvoll erscheint sowie anderen nützt.
Zeit für die persönliche Schatzkarte
So wie kein Seeräuber von Format ohne seine Karte in See sticht, um nach dem vergrabenen Schatz zu suchen, so brauchen auch wir unsere Schatzkarte, um unserem Wunsch, wie wir leben, arbeiten und was wir bewirken wollen, näher zu kommen.
Demzufolge scheint es angebracht und notwendig, dass auch wir uns erst einmal unserer eigenen Schätze bewusst werden sowie unsere eigene Karte zur Orientierung fertigen, bevor wir freudig und leicht unsere Lebensreise fortsetzen. Besinnen Sie sich auf das, was Sie ganz persönlich ausmacht. Entdecken Sie Ihre Träume von damals und heute wieder. Ist ein roter Faden in Ihrem Leben erkennbar? Woran hatten oder haben Sie in Ihrem Job oder sonst besondere Freude oder worauf unbändige Lust? Was geht Ihnen leicht von der Hand? Wobei singt Ihr Herz und jubiliert Ihre Seele? Bemächtigen Sie sich wieder Ihrer Freiheit und graben Sie nach Ihren inneren Schätzen, im Geheimen ohne Druck, ohne fremde Kommentare oder Erwartungen anderer. Vertrauen Sie wieder sich und Ihren Gefühlen sowie Impulsen. Sie sind wichtige Wegweiser, ebenso wie Ihr Körper und was er Ihnen für Botschaften sendet.
Malen Sie Ihre eigene „Schatzkarte“, bevor Sie praktische Entscheidungen abwägen und Ihren Weg nach draußen, für andere sichtbar, fortsetzen. Wagen Sie in Ihrem Tempo neue, erste kleine Schritte bevor Sie, mit dem was Sie zu geben haben, an Bord eines Schiffes, das in die richtige Richtung fährt, anheuern. Denn egal wie groß ein Schiff (oder ein Unternehmen) auch sein mag, wenn es in der falschen Richtung unterwegs ist, können wir uns nur sehr begrenzt in unsere richtige Richtung bewegen.
Anker lichten und „Ahoi“
Zu lernen, wer man ist und auf sich zu hören, fühlt sich richtig und gut an. Davon ausgehend sind wir gestärkt wieder in der Lage, von Neuem aufzubrechen, uns auf den Weg zu begeben, der uns entlang unserer Schatzkarte Halt gibt und führt. Gehen und geben wir aus uns selbst heraus. Jeder Mensch hat etwas, das er zu geben hat und was andere brauchen. Nicht jeder findet bewusst seine Berufung und kann dennoch glücklich sein in dem Beruf, den er ausübt.
Ines Maria. Fischer ist Impulsgeberin, Practitioner für angewandte Kommunikations- und Veränderungsmodelle sowie für angewandte Hypnose, Charisma-Techniken und Coaching, Trainerin/Mediatorin, Dipl.oec., weitere Informationen unter www.wieder-gluecklich-im-job.de oder Tel. 030- 5315 4320 sowie per Mail unter InesMaria.Fischer@wie-weiter.jetzt
Die Sehnsucht nach Heilung ... von Barbara Kiesling
Zahllose Menschen sehnen sich nach Heilung. In der Regel ist es so, dass Symptome in den Arztpraxen und Kliniken eher unterdrückt oder herausgeschnitten, also beseitigt werden. Mögliche Ursachen in der Psyche des Menschen bleiben unberücksichtigt. Dadurch kann keine tiefe Heilung erfolgen. In vielen Fällen zeigt sich ein Symptom nach einer schulmedizinischen Behandlung erneut oder ein anderes Symptom tritt auf; nicht selten ist es schwerwiegender.
Auf meiner eigenen Suche nach Heilung habe ich nahezu alles wahrgenommen, was auf dem therapeutischen Markt angeboten wird. Damit war ich einige Jahre beschäftigt. Immerhin gibt es eine schier unüberschaubare Fülle an Heilverfahren. Von einigen dieser Heilverfahren überzeugte mich die Methode Theta-Healing, ein energetisches Heilverfahren, am meisten, weil die von mir aufgesuchten Theta-Heilerinnen Informationen über mich erhielten, über die ich bisher selbst nicht verfügte. Ihre Mitteilungen waren stimmig und passten wie Puzzleteile ins Ganze. Meine Begeisterung darüber bewog mich dazu, mich in diesem Verfahren ausbilden zu lassen.
Das Wort „Theta“ bezieht sich auf die Gehirnwellen, die in unterschiedlichen Frequenzen schwingen. Bei jedem Menschen schwingen zuweilen Theta-Wellen, besonders immer dann, wenn er kurz vor dem Einschlafen ist.
Bei Menschen, die meditieren, lassen sich Theta-Wellen nachweisen. Das bedeutet, dass wir unsere Gehirnwellen willentlich dahingehend verändern können.
Wenn die Gehirnwellen im Theta-Rhythmus schwingen, befinden wir uns in einer Art Trance-Zustand. Gleichzeitig bleiben wir geistesgegenwärtig. Dieser besondere Zustand ermöglicht es uns, vor unserem geistigen Auge Bilderwelten entstehen zu lassen. Mit einer entsprechenden Intention lassen sich dadurch wichtige Informationen gewinnen, die für die Initiierung einer Heilung benötigt werden. Seit einigen Jahren biete ich selbst Heilsitzungen an und habe hierbei die erstaunlichsten Heilerfolge erleben dürfen. Vor allem habe ich folgende Erfahrung machen können:
Symptome sind Botschafter
In allen Fällen standen die Anliegen, deretwegen die Menschen zu mir gekommen waren, in einem Zusammenhang mit frühen traumatischen Erfahrungen. Dadurch bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass sich hinter jedem Symptom eine traumatische Erfahrung verbirgt, die verarbeitet und daher auf sich aufmerksam machen will. Mit anderen Worten: Jedes Symptom hat die Aufgabe, eine Botschaft zu überbringen. Mit dieser Botschaft wird darauf hingewiesen, dass der Organismus aus der Balance geraten ist – oft schon vor langer Zeit. Irgendwann reicht die Kompensationsfähigkeit nicht mehr aus: Dann muss der Organismus Alarm schlagen; das tut er durch die verschiedenen Symptome. Auf andere Weise kann er sich nicht bemerkbar machen. Denn die unmittelbaren Folgen traumatischer Erfahrungen sind uns normalerweise nicht zugänglich. Gerne verwende ich das Verlies als Metapher.
Abgespaltene Anteile im Verlies
Im Moment einer traumatischen Erfahrung, die die Verarbeitungskapazität der Psyche überschreitet, kommt es zu einer Abspaltung von Persönlichkeitsanteilen. In der Fachsprache wird dies als Dissoziation bezeichnet. Diese Anteile werden – wie in einem Verlies – unter Verschluss gehalten, sodass sie das Leben der „übrigen“ Persönlichkeit nicht weiterhin tangieren. Wir können uns diese Teile wie „innere Kinder“ vorstellen, die – nun weggesperrt – darauf warten, erlöst zu werden. Anfangs mögen sie noch einigermaßen geduldig sein. Wenn eine zugewandte Person käme, könnte mit ihr das Trauma verarbeitet und die weggesperrten „inneren Kinder“ wieder in die Gesamtpersönlichkeit integriert werden. Oft genug ist es jedoch so, dass niemand kommt, der sich diesen Kindanteilen annimmt. So werden sie im Laufe der Jahre immer unruhiger. Zunächst werden sie rufen, doch wenn keiner kommt, müssen sie sich immer drastischere Aktivitäten ausdenken, um gehört zu werden. Wenn ihr Schreien ohne eine Reaktion verhallt, dann legen sie vielleicht sogar ein Feuer, wie ich es während einer Sitzung mit einer krebskranken Frau wahrgenommen habe. Mit diesen Bildern können wir uns diese Vorgänge, die im Verborgenen stattfinden, vorstellen.
Manchmal besteht eine lebenslange Amnesie
Die Frage, weshalb sich niemand um die im Verlies leidenden Kinder kümmert, lässt sich einfach beantworten: Aufgrund der Abspaltungs- und Verdrängungsprozesse ist den Betroffenen oft gar nicht bewusst, dass sie traumatische Erfahrungen gemacht haben. Manche Menschen leiden sogar ihr Leben lang unter einer diesbezüglichen Amnesie.
Zu diesem Personenkreis gehörte auch die eingangs erwähnte Lina. Obwohl es zahlreiche Andeutungen in den Aufstellungen gegeben hat, beharrte sie bis zuletzt darauf, keine komplexe Traumatisierung zu haben.
Gerade bei schweren Traumata, die sich über einen längeren Zeitraum wiederholen, brauchen die Betroffenen später eine solide Stabilität, damit sie den Erschütterungen, die durch die Erinnerung entstehen können, gewachsen sind.
Eine solche Stabilität hat Lina leider nie erreicht. Sie hätte einen Menschen gebraucht, der sie von Herzen liebt. Danach hat sie sich zeitlebens gesehnt. Aufgrund ihrer Traumatisierungen hat sie sich jedoch instinktiv vor der Nähe anderer Menschen geschützt. Dieser autonome Schutzmechanismus sorgt dafür, dass keine tiefe Verbundenheit entstehen kann, weil dadurch immer auch die Gefahr einer erneuten Verletzung gegeben ist. In diesem Teufelskreis liegt das große Drama vieler traumatisierter Menschen.
Imaginierte Liebe
In unseren Märchen finden wir manchmal wundersame Fügungen, wenn sich beispielsweise ein Prinz nicht davon abhalten lässt, eine Dornenhecke zu durchdringen oder wenn sich ein anderer in ein lebloses Mädchen in einem gläsernen Sarg verliebt und es für immer bei sich haben möchte. In der Realität sind solche „Prinzen“ eher nicht zu finden.
In meinen Sitzungen treten in diesen Fällen „überirdische Wesen“ auf, die als personifizierte Liebe angesehen werden können. Es ist oft das erste Mal, dass der vor mir liegende Mensch mit einem Blick voller Liebe und Anerkennung, gleichsam mit dem „Glanz im Auge der Mutter“ (Kohut), angeschaut wird. Allein das ist heilsam, obwohl es lediglich in der Imagination stattfindet. Unser Gehirn kann nämlich nicht zwischen realer und imaginierter Erfahrung unterscheiden. Das wurde in verschiedenen Untersuchungen festgestellt. Von daher ist es für jemanden, der sich mit Hilfe seiner Vorstellungskraft von überirdischen Geschöpfen geliebt fühlt, nicht anders, als wäre er einst von seinen Eltern auf diese beglückende Weise geliebt worden.
Selbstheilungskräfte – das Wunder der Natur
In einer Atmosphäre, in der sich ein Mensch geliebt und anerkannt fühlt, ist es ihm ein Leichtes, zu sich selbst und damit auch zu seinem Leben „Ja“ sagen zu können. Oft wird in diesem Moment der Weg frei für die Selbstheilungskräfte, die allen medizinischen und therapeutischen Anwendungen, die es gibt, weit überlegen sind.
Wir alle haben schon gehört, dass Tumore wie „Schneebälle auf einem heißen Ofen“ schmelzen können. Oder dass ein Placebo, also ein Scheinmedikament, besser wirken kann, als ein pharmazeutisches Produkt.
Wir tragen all das, was wir brauchen, in uns. Wir müssen nur noch eine verlässliche Methode finden, mit der allen Menschen geholfen werden kann. Wir sind auf einem guten Weg, denn bei der überwiegenden Mehrheit können durch energetische Verfahren die Selbstheilungskräfte aktiviert werden; die Heilung ist die unmittelbare Folge. Viele energetisch arbeitende Therapeuten können das bezeugen. Das sollte jedem Menschen Mut machen, sich auf diese neuen Wege der Heilung zu wagen.
Barbara Kiesling ist diplomierte Ehe-, Familien- und Lebensberaterin und absolvierte ein Promotionsstudium an der Freien Universität Berlin im Fachbereich Psychologie, zertifizierte Familienaufstellerin und Theta-Heilerin sowie freie Buch- und Hörspielautorin. Neuestes Buch von Barbara Kiesling: „Wenn kein Arzt mehr helfen kann: Neue Wege der Heilung wagen“, herausgegeben von Jörg Starkmuth in 8.2020. Weitere Infos unter www.paar-beratung-online.de oder www.figurenaufstellung.de
Meine „boshafte“ Mutter und das Eisbaden ... von Julia Kratz
Ich schwimme diesen Winter durch.
Seit April schwimme ich in den Seen Berlins. Angefangen hatte es an einem sonnigen Lockdown-Tag Anfang April 2020 mit einem Familienausflug in Berlin zum Wannsee. Das Wasser blinzelte so schön klar und kalt, dass sich (fast) die ganze Familie in die Fluten stürzte. Es war so herrlich anders und für meine Verhältnisse so eisig und der Nachhall so wohltuend. Ich, die die Schwimmhallen Berlins – Winter wie Sommer – mit Freuden in Anspruch nehme, und die seit der Kindheit im Wasser eine Heimat findet, um dort dem Unheil der Welt zu entkommen und sich zu regenerieren, fuhr von da an regelmäßig zum nähergelegenen Plötzensee und schwamm meinen „Schwimmkilometer“ über eine halbe Stunde andauernd. Den Frühling einsam, mitten im See mit den Wasservögeln und den blühenden Bäumen am Ufer zu erleben, war berauschend. Es war ziemlich kalt, aber über 13 Grad. Im Sommer wird der See rummelig und schmutzig und die Corona-Regeln lockerten sich für die Berliner Bäder, also schwamm ich glücklich den Sommer im Prinzenbad und im Humboldthain durch.
Ende Juli starb meine Mutter.
Meine Mutter war in meinem Leben die größte Herausforderung und der schmerzhafteste Prozess. Ich hatte eine typisch „boshafte“ Mutter, eine die mit Wonne sadistisch und egozentrisch ihre Kinder zu einem Häufchen Elend beschämte und beschimpfte, und die auch nicht aufhörte, als es mir gelungen war, mich aus dem Loch meiner Kindheit mit blutigen Fingernägeln und viel Hilfe von außen herauszugraben. Ich hatte in den letzten Jahren Frieden mit ihr geschlossen. Einige Tage vor ihrem Tod sprach sie voller Selbstvorwurf zu mir: „Oh je, ich war so eine böse Mutter, ihr hasst mich wahrscheinlich.“ Ich habe mich ihr zugewandt, ihr Gesicht in beiden Händen genommen und zu ihr gesagt: „Liebe, liebe Mama, ich liebe dich und du bist genau die richtige Mama für mich. Du bist meine größte Lehrmeisterin. All dein Hass und deine Garstigkeit habe ich genommen und in Liebe verwandelt. Schau, mir geht es gut und meinen Kindern auch.“ In diesem Moment strahlte sie kurz vor Glück und freute sich wie ein Kind.
Als meine Mutter dann starb, war ich erleichtert und dankbar und voller Liebe und Schmerz. Das große Chaos der Trauer sollte mich durchschütteln, und ich ließ es gerne zu. Vielleicht ging ich deshalb weiter zum Plötzensee im Oktober schwimmen. Bis Anfang November schwamm ich vier-, fünfmal die Woche meine halbe Stunde. Einmal rechts quer durch den See und zurück. Das war schon sehr kalt, aber noch easy. Langsam sank die Temperatur unter die 10 Grad, aber ich schwamm weiter. Ende November sank sie unter die 5 Grad und ich schwamm weiter. Ich schwamm jetzt eine Viertelstunde bis zwanzig Minuten – länger konnte ich die eisige Kälte in den Händen und den Füßen nicht aushalten. Ich bin an Weihnachten und an Silvester geschwommen. Sogar Ende Januar, bin ich im fast vereisten Schlachtensee geschwommen. Die Wassertemperatur betrug knapp 0 Grad und ich schob glückselig die Eisschollen vor mir weg, um mir einen Weg zu bannen.
Das Eisschwimmen ist unsagbar schön. Jedes Mal bin ich vor dem Eintauchen voller Scheu und Aufregung und jedes Mal bin ich, sobald mein Körper von den Fluten eingenommen wurde, voller Dankbarkeit und Glück. Als würde sich in Sekundenschnelle alles in mir ordnen, als käme alles an seinen richtigen Platz – in Körper, Geist und Seele (!). Der Kälteschock agiert wie ein Wunder-Antidepressivum, ich werde in das „Hier-und-Jetzt“ katapultiert und nichts zählt mehr, außer Natur, Fluten, Wasservögel, Winterschilf, meine Atmung und mein Leben im bedingungslosen Zuspruch des Wassers, das mich umhüllt und der Natur, der ich vertraue und die mich als ihr heiliges Kind trägt (so mein Gefühl).
Als Stadtfrau komme ich in den archaischen Zustand der Abenteuerin, der Priesterin, der Überlebenskünstlerin. Ich finde zu mir in der entzückendsten aller Abkürzungen: die erbarmungslose und auch gefährliche Kälte. Ich schwimme allein mitten im See. In der Auseinandersetzung mit dem eisigen Element „erschwimme“ ich mir meine Lebenskraft und meine Lebensfreude. Manche berichten, dass sie sehr müde werden nach dem Baden in eisigen Gewässern. Sie müssen sich danach zu Hause hinlegen und ein paar Stunden schlafen. Ich schlafe sicherlich in der Nacht besser, wenn ich eisbade. Aber am Tag nach dem Schwimmen ist mein Geist von beglückender Klarheit durchdrungen. Ich kann scharf denken und bleibe auch in schwierigen Situationen gelassen. Ich lass mich weniger stressen – bin ausgeglichener.
Die Beziehung zum Wasser ist eine völlig persönliche und intime Angelegenheit. Sie ist absolut privat: nur der See und ich. Ich möchte niemanden ermutigen, es mir gleichzumachen. Manche springen für ein paar Sekunden ins eisige Wasser und kommen glücklich wieder heraus. Manche nehmen mehrere Anläufe: rein-raus-rein-raus. Manche stehen still im Wasser, quasi in einem meditativen Zustand. Manche stürzen sich hinein und schreien vor Glück und Aufregung. Manche bleiben aber auch gelassen am Ufer stehen und wissen, nein, das ist nichts für mich. Sie freuen sich mit der Freude der Badenden.
Nur ich kann entscheiden, wie lange und wie weit ich schwimme. Ob ich zur Mitte des Sees schwimme oder entlang des Ufers. In einer zwanghaft kontrollierten und kontrollierenden Gesellschaft, besonders in der Stadt, fern der Natur, gibt mir das ein seliges Gefühl der Selbstbestimmung, eine ermächtigendes Gefühl von Freiheit und Wildheit.
Inzwischen habe ich sogar Schwimmfreunde. Es trifft sich nun an einem bestimmten Tag immer eine freudige Bande an einer bestimmten Badestelle, die zunächst meditiert, sich dann entkleidet und gemeinsam ins Wasser geht und sich ihre seelische Gesundheit und gute Laune im Eiswasser holt.
Ich durchwimme den Dschungel meiner Trauer. Ich ordne meinen Verlust und würdige die Verstorbene durch meine Lebenswut. In den Tagen vor dem Tod meiner geliebten schwierigen Mutter, als ich sie begleitete, öffnete sich auch für mich das große Tor des Jenseits und ich musste peinlichst darauf achten, nicht selbst in meinem Liebeswahn durch dieses Tor mit ihr zu taumeln. „Mama, ich gehe für dich!“ sagte ein Teil von mir – das liebestrunkene Kind.
Im Alleinsein und Einssein mitten im eisigen See darf ich meine Mutter gehen lassen und weiter leben und wachsen. Danke Universum!
Julia Kratz ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, ausgebildete Familienaufstellerin nach Hellinger und Dozentin. Sie berät und behandelt als Coach und Therapeutin insbesondere Menschen, die traumatische Erfahrungen mit einer schwierigen Mutter aufarbeiten wollen. Weitere Infos auf der Webseite www.juliakratz.de
Atmen, Gesundheit und Lebensfreude ... von Hermann Häfele
„Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also hört auf, Euch wie ein Andenken zu behandeln. Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt Euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Für nichts anderes ist Zeit.“
Sir Philip Anthony Hopkins, (*1937), britischer Schauspieler.
Der Hintergrund
Es ist überaus häufig spannend und manchmal erhellend, sich mit der Frage zu beschäftigen, woher bestimmte Worte kommen; zu spüren, welche Assoziationen unsere Vorfahren oder auch andere Kulturen mit ihnen verbanden und welche ursprüngliche Bedeutung sie in verschiedenen Mythologien hatten beziehungsweise haben.
Gesundheit stammt aus dem Althochdeutschen (gisunt) und bedeutet u. a. „wohlbehalten, lebendig“. Das deutsche Wort Atem kommt ursprünglich aus Atman (Lebenshauch, Atem): Dieser Begriff aus dem Sanskrit beschreibt in der indischen Philosophie das (absolute) Selbst, die unzerstörbare Essenz des Geistes. Auch in zahlreichen anderen Sprachen und Mythologien wird man fündig: Im Lateinischen spirare steckt der spiritus, der heilige Geist. Das chinesische Chi steht für Lebenskraft und Atem. Im Griechischen findet sich Pneuma – Hauch, ätherisches Feuer, Seele, Lebensgeist. Und als letztes von vielen Beispielen gibt es das Ha im Hawaiianischen, das ebenfalls die Essenz des Lebens bezeichnet. Der Begriff wird auch verwendet, um Atem und seine Variationen zu beschreiben. Atmen, Gesundheit und Leben hängen wirklich unmittelbar zusammen – etwas, das atmet, ist lebendig.
Das Wollen und das Leiden
Woher kommt es, dass wir uns dennoch oft so schwer tun mit dem Leben? Wie kommt es, dass wir oft unglücklich sind, dass wir unter uns selbst und vermeintlich dem Leben leiden und genau das dann auch in unserem Körper und nicht zuletzt in unserer Atmung spüren?
Es ist das Verdienst von Dr. Leslie Farber, der sich intensiv mit der Psychologie des Willens auseinandergesetzt hat, eine besondere Wurzel dieses Leidens aufgespürt zu haben. Nach Leslie Farber betätigt sich unser Wille – unsere Fähigkeit auszuwählen – in zwei verschiedenen Bereichen. Der erste Bereich ist die Domäne der Objekte, bestimmte Dinge, die wir direkt wählen können. Der zweite Bereich umfasst Richtungen/Ziele, jene Realitäten, die nicht direkt ergriffen oder gewählt werden können. Tatsächlich, warnt Farber, können Ziele und Richtungen verzerrt, sogar zerstört werden, wenn man versucht, sie zu beherrschen. Dies aber ist der Lieblingssport unseres Egos – oder, wenn man so will, unseres Verstandes: In seiner Sucht nach Sicherheit eben alles beherrschen und kontrollieren zu wollen und sei es mit technischer Hilfe.
Bringt man also die beiden Bereiche durcheinander – versucht man Richtungen/Ziele so zu behandeln, als wären sie Objekte – so entstehen Ängste. Ängste, weil die Verwechslung von Objekten und Richtungen zum Misserfolg führen muss. Der Bruch zwischen dem Willen und dem unerreichbaren Ziel wird bei jedem fehlgeschlagenen Versuch, mit dem Willen zu erzwingen, was nicht erzwungen werden kann, tiefer.
Beispiele: „Je mehr ich versuche, einzuschlafen, umso wacher werde ich“ oder „Je mehr ich versuche, glücklich zu sein, desto elender fühle ich mich.“
Heute wird in vielen Feldern versucht, Richtungen und Ziele unter technische Kontrolle zu bringen. Auch das Ziel der (physischen) Gesundheit – anstatt sich zum Beispiel auf alles zu konzentrieren, was das eigene Immunsystem kräftigt sowie auf alles, was uns selbst in unserem Mensch-Sein stärkt. Durch den Versuch zu steuern und zu beherrschen, zerstören wir ironischerweise gerade genau das, was wir erstreben. Welche Wahl müssen wir also treffen, damit wir zu einem gesunden Mensch-Sein kommen und erfüllt leben?
Leben und Bewusstheit
Was wir tatsächlich schaffen können, ist, zu mehr Bewusstheit zu kommen. Wir können zunehmend aufmerksam aus der Warte eines neugierigen und wohlwollenden, nicht bewertenden Beobachters auf uns blicken. Wir werden – Offenheit vorausgesetzt – auf Muster treffen, die uns immer wieder von einem glücklichen Leben abbringen wollen. Das sind meist Programme, die wir uns irgendwann zugelegt haben (fast immer, um uns zu schützen), welche trotz ihrer guten „Motive“ Lebenskraft unterdrücken – und nicht selten werden wir krank.
Ganz im Sinne der eingangs vorgestellten Reise durch Sprachen und Wortbedeutungen sind wir nicht mehr „heile“ – das kann sich auf verschiedenste Weise manifestieren. „Bewusstheitstraining“ lohnt sich also – es ist weniger etwas furchtbar anstrengendes, sondern eher wie eine bewusste Öffnung, die es immer wieder herzustellen gilt.
Einstellung und Haltung zum Leben
„Ich (...) wollte wohlüberlegt leben; intensiv leben wollte ich. Das Mark des Lebens in mich aufsaugen, um alles auszurotten, was nicht Leben war. Damit ich nicht in der Todesstunde inne würde, dass ich gar nicht gelebt hatte“ – diese berühmten Zeilen des amerikanischen Philosophen und Schriftstellers Henry David Thoreau (1817–1862) kann man durchaus als persönliche Agenda und als „Roten Faden“ für sich selbst übernehmen. Er liefert uns für dieses „Wohlüberlegen“ gleich eine tatsächlich hilfreiche Orientierung mit.
Wir können alles, was wir tun und denken, gegen folgende Frage abgleichen: Ist das meinem Leben zugewandt oder eher abgewandt? Natürlich ist das noch keine „Lösung“, sehr wohl aber so etwas wie die „halbe Miete“: Denn genau das ist mit der obigen Bewusstheit gemeint – sie ist die Grundvoraussetzung für jegliche Form der Entwicklung.
Und was genau bedeutet das praktisch? „Es geht darum, zu atmen und das Leben wirklich zu spüren …“
Brice Delsouiller ist Kuhhirt in den Pyrenäen. Er ist gleichzeitig Extremsportler und Bergläufer. Er berichtet von dem wunderbaren Lebensgefühl, wenn er seinem Körper alles abverlangt und er gleichzeitig die grenzenlose Weite der Berge genießt. Er atmet und spürt und gibt sich ganz dem Leben hin.
Und nein, selbstverständlich müssen wir keine Extremsportler werden – das Spüren, von dem Brice Delsouiller spricht, ist uns auch so möglich.
So kommen die Fäden zusammen: Wenn wir uns auf das fokussieren, was wir wirklich erreichen können, haben wir bereits viel gewonnen. Und der gesunde Abstand zu uns – und unserem eigenen Ego – relativiert viel von dem Drama, das wir selbst in uns veranstalten. So kann also eine vielleicht etwas andere Definition von Gesundheit entstehen: Gesundheit wird ermöglicht, wenn wir unser Leben ernst nehmen und uns zu immer mehr „Lebenszugewandtheit“ hin entwickeln. Gleichzeitig – Anthony Hopkins hat es im einleitenden Zitat schön auf den Punkt gebracht – gilt es, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen und wirklich das Leben, das wir haben, bestmöglich genießen und alles willkommen zu heißen, was uns und durch uns hindurch passiert. Mit jedem Atemzug. Das ist genau das, was Lebendigkeit bedeutet und so werden wir offen für Lebensfreude.
Hermann Häfele unterstützt Menschen und Unternehmen, den „Roten Faden“ zu finden – zur Positionierung, zur Krisenüber-windung und zur (Weiter)Entwicklung in allen Lebens- und Aktivitätsfeldern. Weitere Informationen unter: www.roter-faden-coaching.de und www.roter-faden-consulting.de. Kontakt: hh@roter-faden-coaching.de
Das Geheimnis des bewussten Atems ... von Claus Bühler
Der Atem ist unser täglicher und auch nächtlicher Begleiter vom ersten bis zum letzten Atemzug. Wenn wir nicht mehr atmen, dann leben wir nicht mehr. Wenn wir flach atmen, reduzieren wir unsere Lebenskraft. Manchmal tun wir das mehr oder weniger unbewusst, weil wir dann – reduziert vom Leben – weniger fühlen. Das kann in bestimmten unerträglichen Situationen ein Schutz sein, den wir uns instinktiv verschaffen.
Wenn wir tief und bewusst atmen, dann verstärken wir die Energie, die mit jedem Einatmen in uns hineinfließt. Dann spüren wir das Leben, wie es pulst und fließt und damit auch alle Gefühle, die unser Leben so mit sich bringt.
So bringt uns der Atem in jedem Augenblick Lebenskraft in unseren Körper. Der Körper und der Atem sind die Tore zu unserem „Sein“, zu dem was wir eigentlich sind. Er verbindet unsere Essenz im Formlosen, also das, was wir in einer anderen Dimension sind, wenn wir unseren Körper auf dieser Erde verlassen, mit unserem körperlichen Sein auf dieser Erde. Er verbindet alles, was wir auf Erden von uns zeigen und was wir hier auf der Erde sind, mit unserer Seele.
Gleichzeitig sind wir mit jedem Atemzug auch mit der Erde verbunden, indem wir aus der Atmosphäre den lebensnotwendigen Sauerstoff in unseren Körper aufnehmen.
Über die bewusste Wahrnehmung unseres Körpers und unseres Atems haben wir Zugang zu unserer Seele. Unsere Seele ist der individuelle und einzigartige Teil Gottes, also der Teil der „Göttlichen Quelle“, aus der alles SEIN in jedem Moment geschaffen wird. Auf dem Feld der Erde haben wir in völliger Freiheit unseres Willens die Gelegenheit, Erfahrungen zu machen, wie sich das in uns anfühlt, wenn wir im Einklang mit der „Göttlichen Ordnung“ handeln, aber genauso können wir mit unserem „Freien Willen“ auch mehr oder weniger bewusst wählen, uns entgegen dieser „Göttlichen Ordnung“ zu verhalten.
Nun haben wohl alle Wesen, die auf diese Erde gekommen sind, Erfahrungen mit dieser Polarität von Gut und Böse gemacht. Da ist aus meiner Überzeugung keiner darum herum gekommen, weil der Schöpfer diese Polarität sicherlich erschaffen hat, damit wir mit unserem „freien Willen“ daran wachsen und Bewusstsein entwickeln können.
Also haben wir Erfahrungen gemacht: einerseits – vielleicht nur kurz oder auch nur teilweise – das Glück einer tiefen Verbundenheit mit dieser göttlichen „Quelle allen Seins“ zu erleben, andererseits aber auch den Bruch und die Trennung von dieser Quelle zu erleben und damit auch die Trennung von unserem eigentlichen Seelenwesen.
Wenn wir nun bewusst atmen, ganz ohne mit unserem Willen und unserem Verstand etwas ändern zu wollen an dem, was wir in unserem Körper fühlen können und den Atem so fließen lassen, wie er ohne unser Zutun eben quasi von alleine fließt, dann nehmen wir ganz bewusst alles wahr, wie sich unser Leben hier auf der Erde zeigt. Der bewusste Atem öffnet für uns die Tür zu unserem Unterbewusstsein, so dass unsere innere Wahrnehmung sich wesentlich erweitert. Wenn wir dann alles, was dieser bewusste Atem in unserem Körper auslöst, ganz bewusst wahrnehmen können und es so akzeptieren können, wie es jetzt gerade ist, dann beginnt in uns ein Prozess der Heilung, wenn wir die Schöpfer-Quelle um Heilung bitten. Alles was wir dann wahrnehmen, ist das Ergebnis all unserer Erfahrungen in diesem Leben, aber auch durch alle Inkarnationen und Lebensformen hindurch, die wir auf unserem Seelenweg durchlaufen haben.
Wir können dann auch alles fühlen und WAHR-nehmen, was uns von unserer einzigartigen und völlig unverletzlichen Seele trennt.
Wenn wir jetzt darüber hinaus unseren Atem mit unserer Willenskraft verstärken, dann intensivieren wir diesen Heilungsprozess. Wir beginnen dann zum Beispiel bewusst mit jedem Einatmen ganz tief in unseren Bauch hinein und mit demselben Atemzug auch ganz hoch in unseren Brustkorb hineinzuatmen und beim Ausatmen ebenso tief wieder auszuatmen. Wenn wir dies nicht nur mit einigen Atemzügen machen, sondern beispielsweise fortgesetzt während der Dauer einer Meditation, dann nehmen wir in dieser Zeit mit voller Absicht die ganze Lebenskraft, die für uns bereit steht, in uns auf. Wenn wir das durchhalten und uns nicht ablenken lassen, dann findet in uns ein unglaublich intensiver Heilungsprozess statt.
Diese bewusste Atmung ist dann der Schlüssel zu unserem Heilwerden: Wir können dann das, was die Verbindung zu unserer Göttlichkeit blockiert, Schritt für Schritt erkennen und der unendlichen Liebe unserer Seele übergeben.
Da diese „Göttliche Liebe“ keine Verurteilung kennt, ist sie immer mit einer bedingungslosen und grenzenlosen Vergebung verbunden. Eine Vergebung, die immer für uns da ist, wenn wir bereit sind, diese anzunehmen. Diese Annahme der Liebe und der Vergebung löst alle Gefühle von Schuld, Groll und Schmerz auf, die wir je auf unserer Seelenreise erfahren haben und die evtl. so unerträglich waren, dass wir sie verdrängen mussten, gleichgültig ob wir diese Erfahrungen in der Rolle eines Täters oder eines Opfers gemacht haben.
Wenn wir dieser „Göttlichen Heilkraft“ in uns vertrauen, findet ein Weg der Heilung in uns statt und wir sind wieder verbunden mit unserer Liebe, unserer Lebensfreude und finden den Halt, der uns Geborgenheit gibt. Alles kommt dann zu uns, was wir zu einem glücklichen Leben hier auf der Erde brauchen, ohne uns dafür anstrengen zu müssen.
Claus Bühler war als Dipl. Ing. der Elektrotechnik bei der AEG und nach einem Zusatzstudium der Sozialwissenschaften viele Jahre als Professor für Päd. Psychologie und Fachbereichsleiter des Fachbereichs Erziehungswissenschaften an einem staatlichen Seminar für Schulpädagogik in der Berufsschul-Lehrerausbildung in Baden-Württemberg tätig. Seit 2005 pensioniert, bietet er telefonisches Coaching und Heilungssitzungen an. Nähere Infos auf www.atem-wunder.de
Kakaozeremonie – Eine Heilreise zu dir selbst ... von Deva Burgdorf
Wer kennt das nicht? Die Sehnsucht nach einer Reise in ein fernes Land. Der Wunsch innerlich abzuschalten, aufzuladen, sich zu erholen und Kraft zu tanken. Nicht immer ist es möglich, die Träume in ferne Länder, den dringend benötigten Erholungsurlaub sofort zu verwirklichen. Doch was wäre, wenn wir den wirklich nötigen Urlaub auch zu uns nach Hause holen könnten? Wenn wir die Wunschreise zu mehr Energie, Entspannung und Ausgeglichenheit bei uns zu Hause auf dem Sofa oder im Bett erleben könnten? Wie wäre es mit einer ausgedehnten Ausruh- und Erholungsreise in unser Innerstes? Das Ganze am liebsten noch gewürzt mit einer ordentlichen Portion Selbstliebe, Herzenswärme und Geborgenheit? Eine Kakaozeremonie in den eigenen vier Wänden macht es möglich. Jetzt nur noch schnell erfahren, wie das alles möglich ist, bevor ich mir meine Lieblingskuscheldecke schnappe und mich auf dem Sofa zusammenrolle und in vollen Zügen genießen kann. Zunächst die Grundvoraussetzung: der Kakao. Wie wir uns schon gedacht haben, kommen wir mit dem üblichen Kakaoangebot aus dem Super- sogar aus dem Bio-Markt nicht weit. Es gibt nämlich einen entscheidenden Unterschied zwischen Kakao und Zeremonie-Kakao. Bei Kakao von zeremonieller Qualität handelt es sich um unverarbeiteten, unveränderten Rohkakao.
Weder erhitzt noch geröstet, nicht mit Zucker oder Milch oder anderweitig industriell weiterverarbeitet. Zusätzlich wird dieser Kakao in der Regel nicht in großen Monokulturen oder Plantagen kultiviert, sondern wird wild gesammelt von alten, nicht gezüchteten Kakaosorten in der Natur. Idealerweise wird von der Ernte der Bohne, bis zur Zustellung des Kakaos alles mit großer Achtsamkeit und Umsichtigkeit ausgeführt. Kakao der auf diesen Wegen zu uns findet, hat seine besondere Qualität und Heilwirkung für uns bewahrt.
Kakao wird in allen Ländern kultiviert, die sich in Äquatornähe befinden, da sich hier optimale Bedingungen für das Gedeihen der Kakaopflanzen finden. Kakao kommt zu uns aus Ländern wie Mexiko, Guatemala, Costa Rica, Peru, Ecuador, Bolivien, aber auch aus Afrika oder Indonesien. Besonderer Beliebtheit erfreut sich dabei Kakao aus Bali und Peru. Jedes Land, ja sogar jedes Anbaugebiet, gibt den in ihnen wachsenden Pflanzen eine besondere Energie, ja eine ganz eigene Qualität mit. So hat meiner Erfahrung nach der Bali-Kakao eine eher luftig weiche Energie, die eine Verbindung zu den höheren Ebenen des Seins unterstützt. Bali-Kakao findet deshalb Anwendung in Settings, die eher sanft und leicht sein sollen.
Bei Meditationen und Wellness beispielsweise, genau wie bei Traum- oder Klangreisen. Oder auch bei Kakao-zeremonien in die Oberwelten.
Der Peru-Kakao dagegen hat ein eher tiefes erdiges, manchmal auch aktivierendes Aroma, das schamanische Reisen in die tieferen Ebenen und Gefühle begünstigt. Peru-Kakao wird deshalb gerne verwendet für Tanzveranstaltungen, Yoga-Kakao-Sessions sowie Kakaospaziergänge oder Waldbaden in der Natur. Ebenfalls eignet sich Peru-Kakao für Kakaozeremonien in die unteren Gefühlswelten.
Je nach Bedarf und Erfahrung ist es auch möglich, beide Sorten in bestimmtem Verhältnis miteinander zu mischen, um auf einer Reise die Verbindung in beide Welten zu finden. Eine Möglichkeit zeremoniellen Kakao zu erwerben, findet sich beim in Berlin ansässigen Onlineshop von Cacaomama.com. Der von dort stammende Kakao hat schon viele tiefe Kakaoreisen ermöglicht.
Ist der Zeremonie-Kakao zu Hause angekommen, schaffen wir für unsere Reise ins Innere das für uns bestmögliche Setting. Am besten wählen wir einen freien Nachmittag oder Abend, an dem wir völlig ungestört sind. Für eine Kakaoreise empfiehlt sich, circa drei Stunden einzuplanen. Ideal ist es, wenn wir auch danach keine Termine oder Verpflichtungen mehr wahrnehmen müssen, sodass wir die Wirkung des Kakaos in aller Ruhe ausklingen lassen können. Nachdem Termin und Kakao bestimmt sind, schaffen wir für den Tag der Zeremonie die besten Voraussetzungen, indem wir in der Zeit vorm Trinken ein paar Stunden fasten oder nur leicht Bekömmliches zu uns nehmen, wie zum Beispiel eine Gemüsesuppe oder kleine Mengen Obst. Zusätzlich dazu ist es zudem gut, in den Tagen vor der Zeremonie keinen Alkohol zu trinken, am Tag selbst kein Fleisch zu essen und auch auf Kaffee zu verzichten.
Nun kann es auch schon bald losgehen. Wir sorgen für ein gemütliches Umfeld, bauen uns ein kuschliges Nest, stellen uns etwas Wasser zum Trinken bereit, ein wenig frisches Obst, vielleicht auch ein Stück Schokolade für die Zeit nach der Zeremonie kann ebenfalls nicht schaden. Für die Zeit der Zeremonie selbst ist unser bester Begleiter schöne Musik, die uns durch die Zeremonie trägt. Dazu eignet sich jede Lieblingsmusik, die dafür sorgt, dass wir uns wohlfühlen. Laute und schnelle Musik sollte dabei vermieden werden.
Nun bereiten wir unseren Zeremonie-Kakao vor. Wer schamanisch bewandert ist, öffnet an dieser Stelle am besten als Erstes einen Heilraum, es geht jedoch auch ohne. Dann lösen wir 30–40 g Kakao entweder in ca. 200 ml heißem Wasser oder in aufgewärmter Reis- oder Mandelmilch auf. Das Wasser sollte dabei nicht kochen, um die Inhaltsstoffe des Kakaos nicht zu gefährden. Zusätzlich zum Kakao geben wir noch eine Prise Chili hinein, die dafür sorgt, dass der Kakao schneller in die Blutbahnen gerät. Gute Reise …
Kurze Checkliste für Deine Kakaozeremonie:
- Zeremonie-Kakao besorgen
- Termin planen (3 Stunden Zeit + Ausschwingen)
- Gemüsesuppe, Chilipulver, Obst und ggf. Schokolade einkaufen
- Playlist erstellen mit Lieblingsmusik
- Vor der Zeremonie: nur leichtes Essen, kein Alkohol, Fleisch oder Kaffee
- Kuschelnest bauen
- MP3-Player bereitlegen
- Wasser bereitstellen
- Handy ausschalten
- Heilraum öffnen
- 30–40 g Kakao trinken
- Einkuscheln und genießen
Deva Burgdorf ist ein schamanischer Heiler und Lehrer in Berlin. Er bietet Kakaozeremonien, Männerseminare, Heilmusik, Mantraabende, Krafttierreisen und mehr an. Weitere Informationen unter www.shamanic-berlin.de
Es geht mir an die Nieren ... Peter Maier
Die Nieren als Organe zur körperlichen und seelischen Entgiftung
Körperliche Vergiftung
März 1975: Ich habe Sonderurlaub bei der Bundeswehr bekommen, um meinem Vater auf dem Bauernhof zu helfen. Die Frühlingssaat steht bevor. Dazu müssen Sommergerste und Sommerweizen gebeizt, das heißt mit starken Pestiziden versehen werden, um das Getreide vor Ungeziefer zu schützen und um eine Missernte zu vermeiden. Damals war die Landwirtschaft noch rein konventionell. Das einzige Ziel war es, möglichst hohe Ernteerträge zu erreichen.
Eine ganze Woche lang war es meine Aufgabe, jeweils 50 Kilo Saatgetreide in eine Blechtrommel zu schütten, eine Packung Gift hinzuzugeben und dann das Ganze zu vermischen, indem ich die Trommel etwa fünf Minuten lang drehte. Sowohl beim Reinstreuen des Gifts als auch beim Drehen atmete ich viel von dem Giftstaub ein, das war gar nicht zu vermeiden. Ich dachte mir damals nichts dabei, diese Tätigkeit war eben üblich auf dem Bauernhof.
Der Aura-Test des Heilpraktikers bringt die Lösung
2005, also dreißig Jahre später, war ich bei meinem Heilpraktiker aus Dachau wegen Nierenproblemen. Schon seit Monaten hatte ich starkes Nierenfrieren, die Nieren taten mir weh. Mit seinem „Aura-Test“ kam er der Ursache schnell auf die Spur: Er stellte eine hohe Giftablagerung in meinen Nieren fest. Daher waren die Nieren so belastet. Der Heilpraktiker hat eine hohe Sensibilität. Diese nützt er für seine Art von ganz individuellem „Aura-Test“. Seine rechte Hand hält er etwa zehn Zentimeter über den betroffenen Körperteil. Mit seiner linken Hand fährt er gleichzeitig über kleine Schachteln mit Globuli oder über einen Zettel, auf dem verschiedene Begriffe notiert sind. Wenn seine Hand über einer der Schachteln „anschlägt“, kippt er alle darin befindlichen Röhrchen mit homöopathischen Globuli auf das nebenstehende kleine Tischchen, um das exakte Medikament durch einen weiteren Test herauszufinden.
Oder er kommt durch einen Begriff einer problematischen Emotion auf die Spur, wenn er ein Ziehen in seiner rechten Hand verspürt. In einer Broschüre von ihm und auf seiner Homepage ist zu dieser Aura-Arbeit Folgendes zu lesen: „Das menschliche Energiefeld ist auch als Aura bekannt. Die Aura ist Teil des universellen, uns umgebenden Energiefeldes und kann darüber hinaus als Filter betrachtet werden, der überall vorhandene universelle Energie von außen nach innen (zum Körper hin) oder alte 'verbrauchte' Energie von innen nach außen leitet. In der Aura spiegelt sich der Charakter, die innere Einstellung und vor allem der Gesundheitszustand wider. Daher entsteht aus unseren Gefühlen, Gedanken und unserem Gesundheitszustand eine Wirkung auf unsere Umwelt, und aus der Umwelt wird unsere Innenwelt stark beeinflusst. Darum hat ein Umfeld mit positiv denkenden Menschen einen stärkenden Einfluss …
Die Aura beinhaltet alle Vergangenheitserfahrungen aus der Kindheit, Geburt, aus der Gebärmutter und aus früheren Leben (sofern man daran glauben möchte); sie beinhaltet Gefühle, Gedankenstrukturen und auch frühere Handlungen. Sie kann über die Verbindung zum höheren Selbst durch das Scheitelchakra zum Empfänger von intuitiven Informationen werden … Es ist von großem Vorteil, mit einer starken Aura durchs Leben zu gehen.“
Wochenlang zeigte der Aura-Test bei Herrn Müller 2005 verschieden starke Potenzen von „Arsenicum-album-Globulis“ an, die ich dann nacheinander einnahm. Auf diese Weise konnte 30 Jahre später auf der rein körperlichen Ebene eine Entschlackung meiner von dem Beize-Gift hochbelasteten Nieren erreicht werden. Darüber war ich sehr froh und ich fasste großes Vertrauen zu dem Heilpraktiker und zu seiner für mich bis dahin ungewohnten Methode seiner Aura-Testung. Der Entgiftungsprozess zog sich über mehrere Monate lang hin.
Die Nieren – das emotionale EntgiftungsOrgan
Nach einigen Behandlungs-Sitzungen ergab sich jedoch noch ein weiterer Aspekt des Problems. Der Aura-Test des Heilpraktikers indizierte in mir die Emotion „Trauer“ und mehrere dazu passende homöopathische Mittel, die Trauer ins Bewusstsein bringen und dann ableiten sollen. So wurden u. a. verschiedene Potenzen der Globuli „Ignatia“ angezeigt. Was hatte ein solches „Trauermittel“ denn mit der Behandlung der Nieren zu tun? Schon in jener Sitzung kam mir ein treffender Ausdruck in unserer Sprache in den Sinn, der bei Nierenproblemen einen allgemeinen Hinweis auf das mögliche seelische Problem gibt.
Man sagt: „Etwas geht mir an die Nieren“. Ich denke, dass sich in unserer Sprache Weisheit und Erfahrungswissen vieler Generationen niedergeschlagen haben. Und tatsächlich können eine nicht erkannte, verdrängte oder lange Zeit nicht lösbare Trauer oder eine tiefe Enttäuschung ans Gemüt gehen. Die zuständigen Körperorgane, die sich dann um eine solche Art von Gemütsbelastung „kümmern“, sind offensichtlich die Nieren. Sie sind ja die körperlichen Entgiftungsorgane. Warum sollten sie dann nicht auch für „toxische“ d.h. für negative, unbewältigte Emotionen und für deren Entgiftung zuständig, ja geradezu prädestiniert sein können? Ist aber eine elementare Enttäuschung und die Trauer darüber unbewusst geblieben, vergessen oder verdrängt worden, weil sie damals bei ihrer Entstehung nicht lösbar waren, so können sich diese Gefühle langfristig gerade in den Nieren niederschlagen und diese belasten, jetzt als immer mehr „giftig“ gewordene Emotion. Ich kann es mir gut vorstellen, dass schlimme, über Jahre und Jahrzehnte nicht aufgelöste Kränkungs- oder Enttäuschungs-Emotionen zu Nierenkrebs, Nierenversagen oder zu einer totalen Niereninsuffizienz führen, weil die Nieren mit diesen unbeachteten und unerkannten emotionalen Belastungsursachen nicht mehr fertig werden.
Die amerikanische Erfolgsautorin und spirituelle Lehrerin Luise Hay hat diesen Zusammenhang körperlicher Symptome mit seelischen Problemen und Themen früh erkannt. In ihrem Standardwerk „Gesundheit für Körper und Seele“ vertritt sie die Haltung, dass jedem körperlichen Symptom ein „wahrscheinlicher Grund“ auf der Seelenebene zuzuordnen ist. Zu „Nierenproblemen“ heißt es: „Kritik, Enttäuschung, Versagen. Reagiert wie ein kleines Kind.“ Als „Neues Gedankenmuster“ empfiehlt sie in diesem Fall: „Göttlich-Richtiges geschieht überall in meinem Leben. Ich lasse das Alte los und heiße das Neue willkommen.“
Kritische Anmerkungen zur Organtransplantation
Im Alltag der Schulmedizin spielen solche Überlegungen noch immer kaum eine Rolle. Die Schulmedizin ist vielmehr auf die Behandlung der Symptome konzentriert. Natürlich mag es zum Beispiel für Dialyse-Patienten erleichternd sein, wenn sie auf eine Spenderniere hoffen dürfen, auch wenn die Wartezeit dafür meist viele Jahre beträgt. Fast nie wird bei der Transplantations-Medizin aber danach gefragt, warum die Nieren ausgefallen oder geschädigt worden sind. Fragen nach einer Gesundheitsprophylaxe und nach seelischen Ursachen für eine Niereninsuffizienz stehen nur selten im Fokus – weder bei vielen Patienten, noch bei den (Schul-)Medizinern.
Diesen geht es meist nur um das technisch Machbare und darum, ob die Spenderniere dann auch vom Körpersystem des Empfängers angenommen wird, also keine Abstoßungsreaktionen erzeugt.
In der traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die sich als „Energie-Medizin“ versteht, gelten die Nieren als „die“ Lebensorgane und das damit verbundene „Nieren-Qi“ als „die“ Lebensenergie schlechthin. Wenn also die Nieren versagen oder starke Probleme aufweisen, sollten Lebensfragen wie diese gestellt werden:
- Welche Nahrung nehme ich zu mir? Dient sie meinem Körper, baut sie ihn auf oder schädigt sie diesen vielmehr, weil sie Gifte (etwa Pestizide) enthält?
- Welche Gifte nehme ich sonst noch zu mir? Von welchen Suchtmitteln bin ich abhängig, die meine Nieren schädigen, besonders belasten oder gar vergiften könnten?
- Was geht mir denn so an die Nieren? Welche persönlichen Beziehungen belasten mich und sind schädlich für mich?
- Was belastet mich emotional in meiner Arbeit? Gibt es ungeklärte oder negative Beziehungsstrukturen, die mir laufend Energie entziehen und mir Lebenskraft nehmen?
- Welche Emotionen aus meiner Kindheit konnte ich damals nicht verarbeiten? Welche früheren Traumata habe ich vielleicht psychisch noch nicht überwinden und auflösen können?
Und wie ging es mit meinen Nieren weiter?
Ich fragte mich also 2005, wodurch denn meine Nieren zusätzlich zu dem Beize-Gift auch noch emotional belastet sein könnten. Und da konnten mir sowohl meine eigene Intuition als auch der Heilpraktiker weiterhelfen, indem ich ihm verschiedene denkbare Ursachen aufschreiben und dann mit Hilfe seines Aura-Tests abfragen ließ.
Schon die körperliche Vergiftung hatte etwas mit meinem Vater zu tun. Er hatte mich ja 1975 gebeten, für ihn das Saatgetreide nach gewohnter Manier zu beizen. So dauerte es nicht lange, bis ich mich auch wieder an ein schreckliches Erlebnis mit meinem Vater aus meiner Kindheit erinnern konnte: Wegen eines geringen Anlasses hatte mich mein Vater damals als vierjährigen Jungen vor der ganzen Familie brutal durchgehauen. Er ließ eine wahre Gewalt- und Wut-Orgie an mir aus und ich meinte sogar, er würde mich jetzt umbringen.
Für mich als Jungen, für den sein Vater bis dahin „das“ Vorbild und „die“ Orientierung in seinem Leben war, brach eine Welt zusammen. Die Gewalt des Vaters, die ich schon damals völlig überzogen und zutiefst ungerecht empfand, erschütterte und zerstörte das Vertrauensverhältnis zu ihm nachhaltig. Daher war es kein Wunder, dass ich seinen Bauernhof verließ, sobald sich dazu eine Gelegenheit bot. Ich entschied mich 1975 nach dem Abitur dafür, von dem realen Bauernhof wegzugehen und auf das Erbe des Hofes zu verzichten und eine Art „geistiger Landwirt“ zu werden: Als Lehrer säe ich seit nunmehr 38 Jahren geistiges Wissen und Werte in die Köpfe und Herzen meiner Schüler und darin habe ich meinen Idealberuf, ja meine Berufung, gefunden.
Obwohl dies auch im Nachhinein gesehen die richtige Entscheidung war, blieben offensichtlich die furchtbare Enttäuschung meinem Vater gegenüber und das damals erlebte Gewalttrauma über Jahrzehnte hinweg in meinem Gemüt und in meiner Seele stecken und belasteten meine Nieren immer mehr. Erst in einem monatelangen auch psychischen Entgiftungsprozess mit Begleitung des Heilpraktikers konnten fast 50 Jahre später neben den körperlichen Giften auch die toxischen Emotionen aus meiner Kindheit durch viel Wut- und Bewusstseinsarbeit abgeleitet werden. Ich konnte meinem Vater endlich vergeben. Meine Nieren haben es mir sehr gedankt. Sie arbeiten jetzt wieder normal.
Peter Maier: Lehrer für Physik und Spiritualität und Autor.
Bücher von ihm bei Epubli Berlin:
„Heilung – Plädoyer für eine integrative Medizin“
„Heilung – Initiation ins Göttliche“
Nähere Infos und Bezug der Bücher unter: www.alternative-heilungswege.de
Wasser ... poetische Verse von Horst Rehmann
Vom Quell stürzt du als Bach zu Tal,
willst das Flussbett schnell erlangen,
bist frisch und klar, hast keine Wahl,
musst irgendwie zum Meer gelangen.
Hast es sehr eilig, folgst deinem Ziel,
fließt durch Wälder und durch Auen,
verbringst auch Zeit mit Wellenspiel,
an dem sich Menschen gern erbauen.
Natur verschlingt dein köstlich Nass,
durch dich erwacht das neue Leben,
drum fließe ständig, ohne Unterlass,
dann wird´s die Welt auf ewig geben.
Horst Rehmann (*1943), deutscher Publizist, Maler, Schriftsteller und Kinderbuchautor